Neben der solaren Energiegewinnung standen vor allem Netzintegration, das intelligente Energiemanagement und die Speicherung im Fokus der Leitmesse. Die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern war gut. Denn die Photovoltaik steht vor einem weltweiten Boom.
Reine Energiegewinnung aus Photovoltaik war gestern: Heute rückt die Netzintegration und ein intelligentes Management des Solarstroms in den Mittelpunkt. Damit werden auch effiziente Energie- und Batteriespeichersysteme immer wichtiger. Denn sie gleichen nicht nur Lastspitzen aus und erhöhen die Verfügbarkeit des Sonnenstroms, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der Netzintegration.
Die wachsende Relevanz der Speichertechnik zeigte sich auch auf der Intersolar Europe und der parallel stattfindenden ees Europe: Verzeichneten die Messen letztes Jahr noch rund 250 Aussteller in diesen Bereichen, so waren es in diesem Jahr 330. Sinkende Preise für Speicherleistung treibt dabei den Markt: Solare Heimspeicher bis zehn Kilowattstunden kosten heute 26 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Das belegt eine Umfrage unter Installateuren des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar).
Gabriel auf der Intersolar
Auf der Neuheitenbörse auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am letzten Tag der Messe gesprochen: „Ich bin beeindruckt, mit welcher Innovationskraft und mit welchem Engagement die Unternehmen zukunftsweisende Produkte und Lösungen entwickeln um den Wandel der Energiesysteme weltweit voranzubringen“, sagte der Minister. Die Technologien gingen weit über die reine Energieerzeugung hinaus. „Hier auf der Intersolar Europe, im Zentrum der Solarwirtschaft, sehen wir neben den großen Konzernen und innovativen jungen Unternehmen, den neuen Mittelstand in diesem Land“, erklärte Gabriel.
SMA Solar und Siemens kooperieren
Weltweit verzeichnet Photovoltaik ein enormes Wachstum. Nach Angaben des Branchenverbands Solar Power Europe, der früher Epia hieß, wurden 2014 weltweit über 40 Gigawatt Photovoltaikleistung neu installiert. Die weltweite Gesamtkapazität erreichte damit im vergangenen Jahr 177 Gigawatt. Kein Wunder, denn in rund zwei Jahren wird in 80 Prozent aller Länder, eigener Solarstrom preiswerter sein als Strom vom Versorger. Auch Großanlagen treiben den Markt: Auf der Messe gaben Wechselrichterhersteller SMA Solar und Siemens eine Kooperation bei großen Solarparks bekannt. Künftig realisieren beide gemeinsam Großprojekte.
Auch Eon und RWE zeigen sich
In Deutschland ist der Eigenverbrauch für Wohnhäuser aber auch für die Industrie aufgrund der Kosten schon länger attraktiv. Mit mehr Solarstrom im Strommix stellt sich zunehmend die Frage, wie diese Mengen an in die bisher zentralisierte Stromversorgung eingebunden werden können. Die Aussteller präsentierten neben Speichertechnologien auch neue Energiemanagementlösungen, intelligente Stromzähler und Systemtechnik. Diese soll nicht nur im privaten Eigenheim, sondern auch für Gewerbe und Industrie die verschiedenen Erzeuger und Verbraucher im Bereich Wärme und Strom verbinden und steuern. Auch Unternehmen der klassischen Energiebranche wie Eon und RWE präsentierten sich und ihre Konzepte auf der Messe.
38.000 Besucher
Mehr als 38.000 Besucher strömten vom 10. bis 12. Juni auf die Messe München zur Intersolar Europe und der parallel stattfindenden Speichermesse ees Europe. Die rund 1.000 Aussteller in sieben Hallen zogen in diesem Jahr Besucher aus über 140 Ländern und Aussteller aus 42 Ländern an. Etwa 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. Die meisten Aussteller kamen dabei aus Deutschland, China, Österreich sowie Frankreich und Italien zur Intersolar nach München. Die Intersolar Europe 2016 findet vom 22. bis 24. Juni statt. (nhp)