Die Solarstromproduktion pro Halbjahr hat die Marke von 20 Terawattstunden geknackt. Damit steigt der Anteil der Photovoltaik an der Stromproduktion auf 7,2 Prozent. Um die Energiewende zu schaffen, reichen die Anteile der Erneuerbaren im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor noch längst nicht aus.
Der Anteil der erneuerbaren Energien sowohl an der Energieerzeugung als auch am Energieverbrauch ist im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das geht aus den jetzt vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) veröffentlichten Daten hervor. Er liegt jetzt bei 15 Prozent. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatten die Erneuerbaren einen Anteil von 14,8 Prozent – über alle Sektoren hinweg betrachtet.
Dabei verzeichnet der Stromsektor die größte Steigerungsrate. Immerhin 35,1 Prozent des gesamten erzeugten Stroms in Deutschland stammen im ersten Halbjahr aus den Ökostromanlagen. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres lag dieser Anteil bei nur 32,7 Prozent. Damit haben die erneuerbaren Energien die Marke von zwei Dritteln beim Anteil an der Stromerzeugung geknackt.
Wärme bleibt Stiefkind, Verkehr bleib Problemkind
Von solchen Anteilen kann die Wärmebranche nur träumen. In diesem Sektor liegt der Anteil der erneuerbaren Energien immer noch bei schwachen 13,6 Prozent, was ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 hatten die Erneuerbaren einen Anteil von 13,3 Prozent an der Wärmeproduktion. Allerdings ist der Wärmebedarf in Deutschland auch höher als der Strombedarf.
Weiter rückläufig ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor. Hier sinkt ihr Anteil von 5,5 auf 5,1 Prozent. Das liegt vor allem am rückläufigen Anteil der flüssigen Biotreibstoffe wie Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol und Biomethan. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in der Elektromobilität steigt hingegen leicht an. Dieser entwickelt sich parallel zum gesamten Stromverbrauch im Verkehrssektor. Hier zeigt sich deutlich, dass die Batterien der Elektroautos immer häufiger mit Ökostrom beladen werden und der Anteil des fossil erzeugten Stroms in den Batterien der Elektrofahrzeuge stagniert.
Photovoltaik liegt auf Platz drei
Die Ökostromproduktion stieg im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 96,69 auf 105,04 Terawattstunden. Insgesamt wurden 298,96 Terawattstunden Strom produziert – eine Steigerung um fast drei Terawattstunden im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016. Dabei ist die Photovoltaik die drittstärkste Kraft unter den Ökostromtechnologien. Die in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen haben in den ersten sechs Monaten 21,74 Terawattstunden Strom produziert – ein Wachstum um zwölf Prozent. Außerdem stieg die Produktion erstmals über die Marke von 20 Terawattstunden. Bei einer installierten Leistung von derzeit 41,8 Gigawatt. Damit liegt die Stromproduktion aus einem Kilowatt Anlagenleistung im Durchschnitt bei 1.058 Kilowattstunden pro Jahr.
Nur die Windkraftanlagen an Land haben fast doppelt so viel Strom produziert als die in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen. Dabei kann die Windkraft sowohl an Land als auch auf hoher See eine starke Zuwachsrate verbuchen, was allerdings am riesigen Zubau im vergangenen Jahr liegt. Auch die Stromproduktion mit Bioenergie ist mit 26 Terawattstunden noch etwas höher als die Stromproduktion mit Solaranlagen.
Mehr Wärmebedarf als Stromverbrauch
Die Wärmeproduktion mit erneuerbaren Energien lag mit 96,64 Terawattstunden in einer ähnlichen Größenordnung wie die Stromproduktion. Allerdings ist die gesamte Wärmeproduktion in Deutschland mit satten 712,29 Terawattstunden – Tendenz steigend – viel größer als die Stromproduktion. Im Verkehrssektor haben die Erneuerbaren 15,36 Terawattstunden zum Gesamtbedarf von 340,97 Terawattstunden beigetragen.