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Neue Solarparks in Russland geplant

In Russland hat der Gebietsgouverneur von Orenburg in der Nähe der kasachischen Grenze den Bau von üppiger Solarstromleistung mit Projektentwicklern vereinbart. Damit soll der Ausbau der erneuerbaren Energien in Russland endlich vorankommen. Die Regierung in Moskau hat sich erste Ziele gesetzt.

Das russische Gebiet Orenburg, gut tausend Kilometer südöstlich von Moskau in der Nähe der kasachischen Grenze, will in den nächsten zwei Jahren massiv Solarstromleistung ausbauen. Wie der Wirtschaftsinformationsdienst nov.ost.info mitteilt, plant das russische Unternehmen EkoInzhiniring mit Sitz in Moskau in dem Gebiet mehrere Solarstromanlagen bauen. Der Projektentwickler gehört zu dem in der Region ansässigen Bauunternehmen Stroj Imperial.

Vereinbarung unterschrieben

Die Gebietsverwaltung bestätigt in einer Pressemitteilung die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und dem Gebietsgouverneur Yurij Berg zur Errichtung von Photovoltaikkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt. Die Anlagen sollen in den im Osten des Gebietes gelegenen Rayons Adamovka, Dombarovskij, Novoorsk, Svetlyj und Yasnyj installiert werden. Wie viel EkoInzhiniring in den Bau der Kraftwerke investieren will, darüber schweigt das Unternehmen.

Avelar plant dezentraler aber groß

Schon seit längerem plant auch das Moskauer Unternehmen Avelar Solar Technology die Errichtung von Solarstromanlagen im Gebiet Orenburg. Das zum Schweizer Projektentwickler Avelar Energy Group gehörige Unternehmen teilt mit, dass es einen langfristigen Pachtvertrag für ein 100 Hektar großes Grundstück bei Tamar-Utkul im Rayon Sol-Iletsk unterzeichnet hat. Dort soll ein Solarpark mit einer Gesamtleistung von 25 Megawatt entstehen. Außerdem plant Avelar weitere Anlagen mit einer jeweiligen Leistung zwischen fünf und zehn Megawatt in verschiedenen Kreisen der Region.

Fördertopf für Solarparks aufgelegt

Insgesamt hat sich Russland ein erstes Ziel beim Ausbau der bisher noch vernachlässigten Photovoltaik gesteckt. Bis 2020 will die Regierung in Moskau Solarstromkraftwerke mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt am Netz wissen. Dazu hat die Regierung Medwedew Anfang Juni dieses Jahres ein Förderprogramm mit einem Umfang von zwei Milliarden Euro aufgelegt. Von diesem Fördertopf sollen aber vor allem russische Unternehmen profitieren. Dazu hat die Regierung eine sogenannte Domestic-Content-Regelung in die Förderrichtlinien eingefügt. Das bedeutet, dass vor allem Anlagenkomponenten aus russischer Produktion beim Bau der Solarparks zum Einsatz kommen sollen. Deshalb plant die Avelar Energy Group zusammen mit der Renova Gruppe die Errichtung einer Modulproduktion in Novocheboksarsk, einer 1960 gegründeten Satellitenstadt auf halbem Weg nach Orenburg. Dort will Avelar nach eigenen Angaben Dünnschichtmodule herstellen, die in den Solarparks Russlands Verwendung finden werden. Insgesamt soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Jahr 2020 bis auf eine Leistung von sechs Gigawatt kommen, wie das Energieministerium in Moskau mitteilt. Das wäre zumindest schon ein erstes Ziel der russischen Energiepolitik in Richtung Energiewende, auch wenn damit der Anteil von erneuerbaren Energien in russischen Stromnetzen von derzeit 0,8 auf gerade 2,5 Prozent steigen würde. (Sven Ullrich)