Übrig bleiben drei Konzerne von zuletzt 20 Gesellschaftern. Gut fünf Jahre nach der Gründung steht das Wüstenstrom Desertec vor dem Aus.
Zu den drei verbleibenden Gesellschaftern gehören der Essener Energieriese RWE, der saudische Energiekonzern Acwa Power und der Netzbetreiber SGCC aus China. Nach Bosch uns Siemens hatten sich unter anderem die Münchner Rück, der ABB-Konzern und die Deutsche Bank verabschiedet.
Die Desertec Industrieinitiative (Dii) soll mit neuer Ausrichtung weitergeführt werden und sich in erster Linie auf Dienstleistungen für ihre Gesellschafter konzentrieren. Dies haben die Gesellschafter der Industrieinitiative bei ihrem Treffen gestern in Rom am beschlossen. In den vergangenen fünf Jahren hatten dagegen der Aufbau des Netzwerks und die Erstellung Marktanalysen im Vordergrund gestanden. Ursprünglich hatte die Dii das Ziel ausgegeben, bis 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs mit Sonnen- und Windenergie zu decken.
Ökotromanlagen mit drei Gigawatt installiert
Von Marokko bis hin zur arabischen Halbinsel ist der Ausbau von Ökoenergien spürbar in Gang gekommen. Rund 70 Projekte sind inzwischen realisiert oder in der Umsetzung. Von rund 70 Megawatt im Jahr 2000 hat sich das Projektvolumen bis auf drei Gigawatt im Jahr 2014 gesteigert. Für das Jahr 2020 erwartet Dii nach eigenen Berechnungen 35 Gigawatt. Für die gesamte Region hat Dii ein Volumen von 800 Gigawatt an gut geeigneten Standorten nahe Verbrauchszentren mit Anbindung an Infrastruktur identifiziert. Der regionale Strombedarf werde sich bis 2050 durch starkes Bevölkerungswachstum und wirtschaftliche Entwicklung auf über 2.300 Terawattstunden vervierfachen. (nhp)