Der österreichische Branchenverband begrüßt zwar die Solarverpflichtung, die die ÖVP umsetzen will, wenn sie wieder an die Macht kommt. Doch das reiche nicht aus. Es muss jetzt ein umfangreiches Unterstützungspaket her.
Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) will möglichst auf allen bundeseigenen Gebäuden eine Photovoltaikanlage installieren lassen, sollte sie wieder die Regierungsführung in der Alpenrepublik übernehmen. Nachdem die ÖVP bereits im Juli im Rahmen des Wahlkampfes ihre Klimastrategie vorgestellt hat, die auf dem Programm der letzten Bundesregierung beruht, hat die einstige Umweltministerin Elisabeth Köstinger konkretisiert, wie der Bund mit gutem Beispiel vorangehen will, um Österreich bis 2030 komplett mit Ökostrom zu versorgen.
Weitere Maßnahmen umsetzen
Der Bundesverband PV Austria sieht in der Ankündigung zwar einen Schritt in die richtige Richtung. Doch seien noch weitere Maßnahmen notwendig, betont Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria, mit Blick auf die Gemächlichkeit, mit der die letzte Bundesregierung ihre Energiewendeziele verfolgt hat. „Die von Elisabeth Köstinger vorgeschlagene Maßnahme der Solarverpflichtung kann einen Beitrag in der Energiewende liefern und sollte auch von allen anderen Gebietskörperschaften umgesetzt werden“, erklärt Paierl. „Mit diesem Vorhaben kann jedoch auf keinen Fall auf die anderen bisherigen Ankündigungen in der Klimapolitik verzichtet werden.“
Ausbautempo reicht nicht aus
Er verweist darauf, dass beim aktuellen Ausbautempo die Ziele im Photovoltaikbereich erst in 90 Jahren erreicht werden und nicht bis 2030. „Das Ausbautempo ist deutlich zu steigern und die Politik muss den Ankündigungen auch Taten folgen lassen“, fordert Paierl. „Das angekündigte 100.000 Dächer- und Speicherprogramm, dass bereits vor anderthalb Jahren avisiert wurde, aber für das bis heute noch keine Details vorliegen, ist hier ein gutes Beispiel.“
Petition gestartet
Um den Ausbau zu beschleunigen müsse jetzt gehandelt werden. PV Austria fordert deshalb für das kommende Jahr die Aufstockung der Fördermittel für die Photovoltaik auf 24 Millionen Euro und für Speicher auf zwölf Millionen Euro. Bis dahin wird kaum eine neue Regierung im Amt sein, die so schnell entsprechende Regelungen durch das Parlament drücken kann. Deshalb sollte das jetzige Parlament im Rahmen einer Sondersitzung noch im Sommer ein ambitioniertes Unterstützungspaket beschließen. Außerdem hat PV Austria zusammen mit weiteren Verbänden eine Petition gestartet, in den alle Österreicher ihre Stimme für den Ausbau der Erneuerbaren abgeben können. (su)
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