Die im vergangenen Jahr neu installierte Solarstromleistung überstieg die Erwartungen der Branche. Die Förderung funktioniert und die geplante Steuer auf den Eigenverbrauch von Solarstrom wurde abgewendet.
Für die österreichische Photovotlaikbranche ist das vergangene Jahr besser gelaufen als vermutet. So ging der Branchenverbrand der Alpenrepublik Photovoltaic Autria noch Mitte November des vergangenen Jahres von einem Zubau über 250 Megawatt für das gesamte Jahr aus. Der Marktbericht des österreichischen Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) weist jetzt sogar 263 Megawatt neu installierter Solarstromleistung für das vergangene Jahr aus. Damit steigt die insgesamt in Österreich installierte Solarstromleistung zum Ende des Jahres 2013 um nahezu 73 Prozent auf 626 Megawatt. Ende 2012 waren noch Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 363 Megawatt installiert.
Anteil steigt auf über ein Prozent
Insgesamt erzeugten die in der Alpenrepublik installierten Solarstromanlagen im vergangenen Jahr 626 Gigawattstunden sauberen Sonnenstrom. Damit stieg der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung auf 1,1 Prozent. Zwar liegt Österreich damit noch weit hinter den deutschen Marktdaten zurück. So sind in Österreich nur 63,65 Watt Solarstromleistung pro Einwohner installiert. Dieser Wert erreicht in Deutschland inzwischen 442,4 Watt pro Einwohner. Doch während die Bundesregierung in Berlin gerade dabei ist, den eigenen Markt zu beschneiden, setzt die Bundesregierung in Wien auf stabile Rahmenbedingungen. Auch wenn in der Alpenrepublik nicht alles perfekt läuft, ist ein so rapides Marktwachstum so bemerkenswert, dass Photovoltaic Austria optimistisch in die Zukunft blickt. „Das Zauberwort hier heißt Planbarkeit und dadurch Sicherheit“, betont Photovoltaic Austria. „Eine gesicherte Förderzusage – erst dann, wenn auch ein konkreter Auftrag vorliegt – kommt beim Kunden besser an als die Förderhöhe an sich.“ So steigt der Ausbau der Photovoltaik trotz massiver Kürzungen der Förderung an. Außerdem werden die Fördertöpfe gut in Anspruch genommen. Zwar greifen auch in Österreich die meisten Anlagenbetreiber auf die Einspeisevergütung zurück. Doch immerhin gut ein Drittel der Betreiber neu gebauter Solarstromanlagen nahmen die Investitionsförderung durch den Klima- und Energiefonds in Anspruch. Diese Art der Förderung kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn der Betreiber möglichst viel Strom selbst verbraucht.
Wien kann mithalten
Ein weiterer entscheidender Unterschied zu Deutschland ist die regionale Verteilung der Anlagen. So sind zwar zwei Drittel der Anlagen in Ober- und Niederösterreich und der Steiermark installiert. Diese drei Bundesländer waren auch im vergangenen Jahr führend beim Zubau. Doch während in Deutschland die großen Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen weit abgeschlagen die letzten drei Plätze beim Ausbau der Photovoltaik belegen, kann der Zubau in Wien mit dem in den Flächenländern Salzburg, Vorarlberg und Kärnten durchaus mithalten. Im Vergleich zum sonnenverwöhnten, jedoch auch sehr kleinen Burgenland liegt die in Wien installierte Leistung sogar doppelt so hoch. (Sven Ullrich)