Solarworld erwartet für dieses Jahr ein Plus von zehn Millionen Euro. Damit wäre das Unternehmen aus der Verlustzone der vergangenen Jahre heraus. Immerhin erwartet das Unternehmen eine erhebliche Steigerung des Umsatzes.
Der Zell- und Modulhersteller Solarworld erwartet für dieses Jahr wieder ein positives Konzernergebnis. Das Bonner Unternehmen geht davon aus, dass am Ende dieses Jahres ein Plus von mehr als zehn Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in den Büchern steht. Solarworld begründet dieses positive Ergebnis auf die Erwartung zurück, dass sich der konzernweite Absatz um 40 Prozent steigt. Der Umsatz soll in diesem Jahr von 456 Millionen Euro auf auf 630 Millionen Euro steigen. Dabei ist auch der Umsatz der Produktionslinien im thüringischen Arnstadt mit berücksichtigt. Diese wird Solarworld am 12. März dieses Jahres von Bosch Solar Energy übernehmen. Auch für die nächsten beiden Jahre erwartet Solarworld weitere Umsatzsteigerungen. Im Jahr 2016 erwartet der Konzern ein Umsatzvolumen von über einer Milliarde Euro.
Umsatz verdoppeln
Ob sich der Umsatz von Solarworld tatsächlich in dieser Geschwindigkeit entwickelt, bleibt noch abzuwarten. Denn das wäre mehr als eine Verdopplung des Umsatzes innerhalb von zwei Jahren. Noch im vergangenen Jahr musste der Konzern einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent hinnehmen. Mit 456 Millionen Euro lag er deutlich unter dem Umsatz des Jahres 2012, als Solarworld noch Produkte im Wert von 606 Millionen Euro umsetzte. Trotzdem stand am Ende des Jahres ein geringerer Verlust in den Büchern als noch 2012. Das Minus vor Steuer, Zinsen und Abschreibungen verringerte sich von 203 auf 147 Millionen Euro. Noch deutlicher fällt die Ergebnisverbesserung nach den Abschreibungen aus. Stand im Jahr 2012 noch ein Minus von 620 Millionen Euro in den Büchern, betrug der Verlust im vergangenen Jahr nur noch 192 Millionen Euro. Trotzdem sanken die liquiden Mittel, über die Solarworld verfügt, von 224,1 Millionen Euro auf 163,7 Millionen Euro. Solarworld führt die Ergebnisverbesserung trotz geringeren Umsatzes auf die umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen zur Kostensenkung zurück. Dazu gehört die Reduzierung der Materialaufwendungen.
Restrukturierung ist abgeschlossen
Inzwischen ist auch der finanzielle Restrukturierungsprozess abgeschlossen. Der Schuldenberg ist ein Stück kleiner geworden, was dem Unternehmen den Rücken frei macht. Auch die Prognosen für die weltweite Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sind positiv, auch wenn es auf dem Heimatmarkt weiterhin schwach sein wird. Schon im vergangenen Jahr konnte Solarworld in den europäischen Exportmärkten, in den USA, in Japan und Südafrika zulegen, während die Geschäfte in Deutschland rückläufig waren. (Sven Ullrich)