Die deutschen Installateure haben inzwischen die Unsicherheiten gegenüber den Solarstromspeichern überwunden. Im Gegenteil: Sie sehen in der Erweiterung ihres Geschäfts um Stromspeicher eine Chance für die Handwerksbetriebe.
Deutschlands Installateure sind trotz der Halbierung des Marktes im vergangenen Jahr zuversichtlich, dass sie die schwierige Konsolidierungsphase überstehen. Zwar sehen 40 Prozent der deutschen Solarteure das Geschäftsmodell mit der Photovoltaik als gefährdet an. Doch vor allem in den Speicherlösungen sehen sie ein großes Potenzial. Fast alle Handwerksbetriebe haben inzwischen solche Produkte im Angebot. Die Unsicherheit bei den Installateuren scheint sich gelegt zu haben. Nur zehn Prozent Handwerker haben sich noch nicht für die Erweiterung ihres Geschäfts um Solarstromspeicher entschieden. Das ist eine der zetralen Aussagen des aktuellen European PV Installer Monitor 2013/2014, den das Marktforschungsunternehmen EuPD Research in Bonn gerade veröffentlicht hat.
Aufschluss über die Speicherlandschaft
Die Marktanalysten haben insgesamt 750 Installateure in ganz Europa befragt nach ihren Vertriebs- und Marketingstrategien bei Modulen und Wechselrichtern. Die Studie behandelt außerdem Themen wie Markenloyalität und Markenzufriedenheit, Beschaffungsmanagement und Brand-Image. Dabei gibt die ungestützte Markenbekanntheit einen ersten Aufschluss über die Entwicklung der Speicherlandschaft in Deutschland. Die Ergebnisse bei den Speicherlösungen sind dabei nicht überraschend. Auf der Bekannheitsskala steht die Speicherlösung von SMA, die der Hersteller im hessischen Kolitzheim zusammen mit dem Batteriehersteller Hoppecke entwickelt hat, auf dem ersten Rang. Auf den weiteren Plätzen stehen der holländische Anbieter Nedap, E3/DC mit Sitz in Osnabrück und der Batterieriese Varta Storage. Außerdem liefert die Studie Aufschluss über die Zufriedenheit der Solarteure mit den einzelnen Anbietern und die Marktdurchdringung führender Speicherhersteller. Außerdem haben die Analysten von EuPD Research die Installateure nach ihrer Bereitschaft befragt, bestimmte Speicherhersteller weiter zu empfehlen.
Installateure empfehlen nur ungern Marken weiter
Neben den Speichern standen auch die Module als Kernkomponente einer Solarstromanlage auf dem Fragebogen. Daraus ergibt sich, dass zwar der chinesische Anbieter Yingli Solar derzeit Marktführer in Deutschland ist, was das Verkaufsvolumen betrifft, gefolgt von Solar World, Aleo Solar und dem Chemnitzer Hersteller Heckert Solar. Doch unangefochten die Nummer Eins auf der Beliebtheitsskala der deutschen Solarteure ist Solar World. „Das Verfolgerfeld darf aber nicht unterschätzt werden“, warnt Angelika Leiss, Analystin bei EuPD Research und Projektleiterin der Studie. „Der ein oder andere Modulhersteller konnte auch in 2013 von Marktausstiegen der Konkurrenz profitieren.“ Allgemein hat die Bereitschaft unter Installateuren, einzelne Modulmarken weiter zu empfehlen, im Vergleich zum letzten Jahr abgenommen. Die Werte der Bezugsgröße, des sogenannten Net Promoter Score (NPS) liegen laut den Erhebungen von EuPD Research zwischen 13 und minus 44 Prozent. (Sven Ullrich)