Batterieakkus rücken immer mehr in den Fokus der Intersolar in München. Der Grund: Die Preise für Eigenheim- und Solarstromspeicher sind innerhalb eines Jahres um 26 Prozent gesunken. Die Zahl der Speicher hierzulande hat sich seit der letzten Intersolar verdoppelt.
Die Zahl der insgesamt in Deutschland installierten Speichersysteme hat sich innerhalb nur eines Jahres auf über 20.000 in etwa verdoppelt. Als Treiber dieser Entwicklung gelten vor allem der Preisrutsch bei den Akkus, aber auch der Wunsch vieler Bürger nach mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger. Das erklärt der Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) bei der Eröffnung der Intersolar Europe in München.
Wachsender Speichermarkt
„In Deutschland kostet der Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage schon heute nur die Hälfte im Vergleich zum Preistarif des Energieversorgers“, sagt BSW-Solar-Chef Carsten Körnig. Mithilfe eines Stromspeichers wird das Maß an Energieautarkie noch erhöht. „Der wachsende Speichermarkt spiegelt sich auch auf der gleichzeitig mit der Intersolar Europe stattfindenden ees Europe wider“, erklärt Körnig. Die ees ist die internationale Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. Konkret: Rund 300 der insgesamt 1.000 Aussteller auf der Intersolar sind Speicherhersteller.
Der Grund: Nach aktuellen Erhebungen des BSW-Solar und der Intersolar Europe haben sich die durchschnittlichen Systemkosten für Eigenheim-Solarstromspeicher binnen der letzten zwölf Monate durch Skaleneffekte und technischen Fortschritt um rund 26 Prozent reduziert. Intelligenter Solarstromspeicher stehen in immer mehr Kellern. „Die zeitliche Entkoppelung von dezentraler Produktion und lokalem Verbrauch von Ökostrom steigert die Unabhängigkeit, entlastet die Stromnetze und stabilisiert die persönlichen Energiekosten“, sagt Körnig. Die Stromnetze begrenzen den Ausbau der Photovoltaik nicht, wie zahlreiche Studien belegen.
Weltweiter Boom bei Photovoltaik
In Deutschland decken 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen rund sechs Prozent des Stromverbrauchs. International wächst die Photovoltaik im Gegensatz zum deutschen Markt: Prognosen erwarten für dieses Jahr eine weitere Steigerung des weltweiten Photovoltaikzubaus. Nachdem 2014 bereits Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von rund 40 Gigawatt neu installiert wurden, wird für dieses Jahr mit der Neuinstallation von über 50 Gigawatt gerechnet. Allen voran China, aber auch die USA und Japan treiben den eigenen Marktausbau stetig voran, sagt Körnig.
Bis 2020 rechnen Experten mit einer Verdreifachung des Weltmarktes auf rund 120 Gigawatt. Es wird erwartet, dass Photovoltaik bald die günstigste Elektrizitätsform in vielen Regionen der Welt sein wird. Das bestätigte auch der neu umbenannte europäische Industrieverband Solar Power Europe, der früher Epia hieß. Der neue Name soll auch für mehr Transparenz bei der Interessensvertretung stehen. (Niels H. Petersen, Intersolar München)