52 Prozent des Strompreises zahlt ein Haushalt für Steuern und Abgaben. Insgesamt fließen jährlich 32,2 Milliarden Euro in die Staatskassen.
Die gute Nachricht zuerst: Der Strompreis ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent zurückgegangen. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zahlt in Deutschland im Schnitt knapp 84 Euro im Monat für Strom. Davon gehen allerdings mehr als die Hälfte für staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen drauf. Das zeigt eine Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Zwar sind die Beschaffungskosten durch niedrigere Preise an den weiter gesunken. Die Börsenpreise sind aber nur ein Teil der Kosten, den der Endverbraucher zahlt. Der von den Vertriebsunternehmen beeinflussbare Anteil am Strompreis über Einkauf und Vertrieb beträgt insgesamt rund 25 Prozent.
Netzentgelte machen 6,75 Cent pro Kilowattstunde aus
Hinzu kommen Steuern und Abgaben: Diese machen derzeit 52 Prozent des Strompreises für Haushaltskunden aus. Mussten die Stromkunden im Jahr der Liberalisierung noch 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben mit ihrer Stromrechnung bezahlen, liegt dieser Betrag derzeit bei 32,2 Milliarden Euro. 21,8 Milliarden Euro entfallen demnach auf die EEG-Umlage. Die Subventionen für Kernenergie oder Kohlestrom sind im Gegensatz dazu nicht direkt an den Strompreis angedockt.
Neben den staatlichen Belastungen sind die Netzentgelte der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises. Diese variieren je nach Region zum Teil stark. In vielen Regionen sind die Netzentgelte aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus der Stromnetze im Rahmen der Energiewende gestiegen. Auf sie entfallen aktuell im Schmitt 23 Prozent. (Niels H. Petersen)