Marktanalysten sehen in der Integration von Stromspeichern in gewerbliche Solarstromanlagen die Zukunft des Speichermarktes. Steigende Spitzen- und Grundversorgungspreise werden die Nachfrage antreiben. Derzeit konzentrieren sich die Anbieter noch auf das Segment der kleinen Photovoltaikanlagen auf Privathausdächern.
Wie die Marktforscher von IHS in Englewood, Colorado, in einem aktuellen Bericht feststellen, wird sich der Markt für Stromspeicher in den nächsten Jahren stark verändern. War es bisher hauptsächlich der Sektor der privaten Hausanlage, die mit Speichern den Eigenverbrauch und die Unabhängogkeit vom Energieversorger in die Höhe treiben, prognostizieren die Analysten in „The Role of Energy Storage in the PV Industry“, dass in den nächsten Jahren vor allem die kommerziellen Anlagen mit Stromspeichern ausgerüstet werden. Bis 2017 wird die Speichernachfrage in diesem Segment von 2,3 Megawatt im vergangenen Jahr auf 3,2 Gigawatt steigen. Das wäre ein Wachstum Bis dahin wird der Marktanteil der Speicher für kommerzielle Anwendungen auf 40 Prozent steigen. „Noch im vergangenen Jahr hatten die gewerblichen Anwendungen den geringsten Anteil am Speichermarkt, weit hinter den Segmenten der Anlagen auf Wohngebäuden und bei Energieversorgern“, sagt Abigail Ward, Photovoltaikanalystin bei IHS. Im Jahr 2012 waren es nur fünf Prozent der Stromspeicher, die in eine kommerzielle Solarstromanlage integriert wurden. In Zukunft werden aber immer mehr Unternehmen, Fabriken oder Bürogebäude mit einer Solarstromanlage inklusive Speicher ausgerüstet.
Schutz vor steigenden Strompreisen
„Mit steigenden Energiepreisen und wachsendem Bedarf an Notstromversorgungen werden immer mehr Industrieunternehmen auf Solarstrompeicherlösungen zurückgreifen, die gemeinsam mit den Photovoltaikanlagen arbeiten“, sagt Ward. Die Unternehmen reagieren damit sowohl auf steigende Spitzenstrompreisen aber auch auf steigende Preisen der Grundversorgung. „Diese Kosten können durch den Einsatz eines Solarstromspeichers minimiert werden“, betont die amerikanische Solaranalystin. Ward geht davon aus, dass die Stromversorger immer mehr dazu übergehen, die knappen Netzkapazitäten zu entlasten, indem die Energieversorger in Zeiten hoher Stromnachfrage die Preise erhöhen. Dem können die Unternehmen mit Solarstromspeichern entgehen. Denn damit können sie den mit der eigenen Anlage auf dem Dach produzierten Solarstrom dann einsetzen, wenn sie ihn auch brauchen und nicht nur dann, wenn er erzeugt wird. „Dadurch wird die Menge der Energie, die die Unternehmen aus dem Netz beziehen, reduziert und die Kunden können enorme Einsparungen auf ihren Stromrechnungen erreichen“, sagt Ward.