Das US-Handelsministerium hat heute Antidumpingzölle von mehr als 50 Prozent für Solarstromprodukte aus China und rund 20 Prozent aus Taiwan verhängt. Die Entscheidung des Handelsministeriums ist der vorletzte Schritt, bevor dauerhafte Zölle erhoben werden.
Ende Januar entscheidet dann final das US International Trade Committee. Die neu festgelegten Zölle beziehen sich auf Solarprodukte aus Taiwan und auf Solarmodule, die allerdings mehrheitlich in China gefertigt worden sind. Sie ergänzen die bereits seit Dezember 2012 geltenden Zollmaßnahmen gegen Solarmodule, die Zellen aus China beinhalten.
Der Bonner Solarkonzerns Solarworld hat das Verfahren federführend mit eingeleitet. „Die US-Regierung macht Ernst im Vorgehen gegen illegales Dumping aus China“, sagt Solarworldchef Frank Asbeck. Er sieht die chinesische Konkurrenz durch massive staatliche Subventionen übervorteilt. Zudem betreibt Solarworld in Hillsboro im US-Bundesstaat Oregon nach eigenen Aussagen die größte Fertigung von Solarprodukten in den USA. Im dritten Quartal 2014 hat der Konzern mehr als 40 Prozent des Absatzes im US-Solarmarkt verkauft.
Auch in Indien erhebt das Finanzministerium für fünf Jahre Antidumpingzölle. Darunter fällt Solarglas, das künftig aus Saudi-Arabien, Pakistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeführt werde. (nhp)