Der Zubau von Photovoltaikanlagen in Deutschland bleibt auch im April auf niedrigem Niveau. Er ist nur unwesentlich höher als im Vormonat.
Der Photovoltaikzubau in Deutschland verharrt auf niedrigem Niveau. Das geht aus den Zubauzahlen für den Monat April hervor, die die Bundesnetzagentur veröffentlicht hat. Insgesamt gingen 6.899 neue Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 163 Megawatt neu ans Netz. Im Vergleich zum Vormonat gut sieben Megawatt mehr. Durchschnittlich beträgt der Zubau in diesem Jahr bisher 155,667 Megawatt. Bleibt es bei dieser Größenordnung, wird der Zubau am Ende des Jahres knapp 1,87 Gigawatt betragen. Damit bestätigt sich die Warnung der Branche, dass der von der Bundesregierung anvisierte Zubaukorridor weit unterschritten wird. Allerdings könnte der Zubau wieder ansteigen, wenn die Rahmenbedingungen nach der EEG-Novelle wieder sicher sind und nicht allzu schlecht für die Photovoltaik ausfallen.
Kunden sind verunsichert
Die Branche in Deutschland hat derzeit vor allem ein Problem: die Verunsicherung des Kunden. Denn niemand weiß, was am Ende die derzeit heftig diskutierte EEG-Novelle beinhalten wird. Das zeigt auch die Frage der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch. Während Betreiber von Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Megawatt sicher sein können, dass sie keine „Sonnensteuer“ bezahlen müssen, ist die Verunsicherung bei den Gewerbetreibenden, die größere Anlagen brauchen, immer noch sehr groß. Zwar gibt es inzwischen den Bestandsschutz, was sich vor allem auf den Ausbau im Mai positiv auswirken könnte. Doch ist weder die Höhe der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch ebenso wenig klar wie die Bagatellgrenze. Das Zünglein an der Waage könnte der Bundesrat sein. Doch auch dort gibt es noch keine Einigung. Während die Ausschüsse des Bundesrates die Bagatellgrenze zwischen 50 und 100 Kilowatt Anlagenleistung einziehen wollen, hat sich die Länderkammer für eine Beibehaltung der Bagatellgrenze von zehn Kilowatt ausgesprochen. Dafür soll die EEG-Umlage anders als im Gesetzentwurf nicht 50 sonder 15 Prozent betragen. Diese Verunsicherung spiegelt sich auch in den Zubauzahlen wieder. Denn im April installierten die bundesdeutschen Solarteure nur noch gut 1.500 Anlagen mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowatt. Damit erreicht der Anteil der kleinen Anlagen bis zehn Kilowatt einen Anteil von gut 88 Prozent. Damit sinkt der Anteil der Anlagen mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowatt weiter. Im Januar dieses Jahres waren es immerhin noch 83 Prozent kleine Anlagen, die neu ans Netz gehen. Auch die durchschnittliche Anlagengröße ist seit Januar immer weiter gesunken und beträgt jetzt 23,6 Kilowatt. Im Januar waren es noch 32,4 Kilowatt. (Sven Ullrich)