Der Photovoltaikmarkt in Deutschland ist im Oktober weiter rückläufig. Nur 75 Megawatt hat die Bundesnetzagentur vermeldet. Damit wird der von der Bundesregierung angepeilte Zubaukorridor weit verfehlt.
Zum ersten Mal seit Jahren lag im Oktober dieses Jahres der Photovoltaikzubau in Deutschland im zweistelligen Megawattbereich. Die Bundesnetzagentur vermeldet für den bisher schwächsten Monat dieses Jahres 75,431 Megawatt bei installierte Solarstromleistung. Das sind noch einmal 31,5 Prozent weniger als im Vormonat, der schon sehr schwach war.
Zubaukorridor wird weit verfehlt
Damit rückt das Ziel der Bundesregierung, den Ausbau der Photovoltaik zwischen 2,4 und 2,6 Gigawatt pro Jahr zu begrenzen, in weite Ferne. In den ersten zehn Monaten gingen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von weniger als 1,7 Gigawatt neu in Betrieb. Um den Zubaukorridor der Bundesregierung zu erreichen, müssten in den Monaten November und Dezember durchschnittlich gut 357 Megawatt Solarstromleistung zugebaut werden. Die Entwicklung zeigt aber, dass dies unwahrscheinlich ist. Der Markt in Deutschland ist nach dem Inkrafttreten der EEG-Novelle im August dieses Jahres immer weiter geschrumpft. Inzwischen wäre der Begriff Marktzusammenbruch angebracht. Trotzdem wird die Einspeisevergütung für Solarstrom auch im Dezember um weitere 0,25 Prozent sinken.
Damit hat die Bundesregierung den Photovoltaikmarkt, der sich in Deutschland zunehmend auf einen Eigenverbrauchsmarkt ohne Förderung umstellt, komplett zerstört. Die bisher investierten Milliarden Euro an Förderung zahlen sich damit weder für den Photovoltaik- noch für den Stromkunden aus. (Sven Ullrich)