Frankensolar wird seinen Großhandel mit Photovoltaikkomponenten in Deutschland schließen. Statt dessen wollen sich die Nürnberger auf das Projektgeschäft konzentrieren.
Die Frankensolar-Gruppe mit Sitz in Nürnberg zieht sich zum 31. Oktober dieses Jahres aus dem Großhandel mit Photovoltaikkomponenten in Deutschland zurück. Als Grund nennen die Nürnberger die veränderte Entwicklung auf dem deutschen Markt der Photovoltaik in den letzten Jahren. „Dieser Wandel wurde mit der Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes zum 1. August 2014 zusätzlich manifestiert“, betont Frankensolar. Dies habe zur Folge, dass der Geschäftsbereich des Photovoltaikgroßhandels in Deutschland für die Frankensolar-Gruppe nicht weiter erfolgreich betrieben werden könne. „Die Entwicklungen zeigen seit Jahresanfang deutlich einen Abwärtstrend an, der sich aus unserer Sicht auch nicht ändern wird“, erklärt Helmut Zeltner, Geschäftsführer von Frankensolar. „Die Umsatzzahlen des Photovoltaikgroßhandels sind seit Monaten rückläufig und eine Besserung ist nicht in Sicht. Dies führte zu der Entscheidung eines geordneten Rückzuges aus dem Photovoltaikgroßhandel in Deutschland.“ Wie Albert Engelbrecht, Geschäftsführer von Frankensolar International, mitteilte sind von dieser Maßnahme etwa 50 Mitarbeiter des Unternehmens in Deutschland betroffen.
Auf das Projektgeschäft konzentrieren
Statt dessen wollen sich die Nürnberger auf das Projektgeschäft konzentrieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Planung und der Bau von dezentralen Anlagen der erneuerbaren Energien und die Entwicklung von regionalen Energiekonzepten. Frankensolar wird sich in diesem Feld nicht nur auf die Photovoltaik konzentrieren, sondern auch auf andere Technologien. „Während das Marktsegment der erneuerbaren Energien im Allgemeinen und der Photovoltaik im Speziellen bisher in erster Linie ein renditegetriebener Investorenmarkt war, hat sich dies mittlerweile grundsätzlich geändert“, erklären die Nürnberger das Konzept. „Die Errichtung von Großprojekten kam nahezu zum Erliegen. Weiterhin haben die Neuinstallationen innerhalb der letzten 15 Monate drastisch abgenommen. Im Fokus stehen derzeit und auch zukünftig dezentrale Eigenverbrauchsanlagen, welche in das Energiemanagement des Verbrauchers eingebunden werden müssen. In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Einbeziehung von Speichersystemen und Steuerungseinrichtungen eine immer größere Bedeutung.“
Erfahrungen gesammelt
Das Nürnberger Unternehmen betont, dass es in den vergangenen Jahren schon üppige Erfahrungen bei der Konzeption und dem Bau von Anlagen gesammelt hat. Das gilt sowohl für den Bau von Erzeugungsanlagen als auch die Installation von Stromspeichern und die erzeugungs- und verbrauchsoptimierten Steuerung der Systeme. „Daher wird die Frankensolar-Gruppe mit der FS Frankensolar Projektmanagement GmbH künftig dieses Geschäftsfeld weiter vorantreiben und sich auf die Beratung, Planung, Errichtung und Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen spezialisieren“, erklärt das Unternehmen. „Die energetische Gesamtbetrachtung von Energieerzeugung und Verbrauch setzen ein spezialisiertes Detailwissen, über unterschiedliche Erzeugungsarten hinweg, voraus.“ Das Unternehmen betont, dass die Projektmanagementabteilung in den vergangenen Jahren viel Know-how gesammelt hat und dieses künftig weiter forciert und auch für die internationalen Bereiche zur Verfügung gestellt werde. „Es zeigt sich, dass die frühzeitige Reaktion und Spezialisierung auf den Bereich der Eigenverbrauchsanlagen sowie die gesamtheitliche Betrachtung und Integration von unterschiedlichen Erzeugungsanlagen in vorhandene Strukturen der richtige Schritt für die Zukunft war“, sagt Thomas Vogel, Geschäftsführer der FS Frankensolar Projektmanamgement. „Somit konnten wir es erreichen, dass die zentralen Themen Autarkiesteigerung und Erhöhung der Eigenverbrauchsquote zu einer hohen Kundenzufriedenheit und guten Auftragslage führten. Frankensolar ist auch künftig der zentrale Ansprechpartner für vernetzte Energielösungen mit dem Ziel der Steigerung der Unabhängigkeit vor künftigen Energiepreisentwicklungen.“
In anderen Ländern gehts weiter
Die Nürnberger weißen aber darauf hin, dass sie in den anderen Märkten dieser Welt, auf denen sie schon vertreten sind, die bisherigen Geschäftsfelder weiterführen werden. Das bedeutet, dass die Installateure in der Türkei oder in Kanada weiterhin auf Frankensolar als Großhändler zurückgreifen können. „Die frühzeitige Entwicklung neuer Märkte und zielorientierter Lösungskonzepte zeigt sich nun als sehr nachhaltig. Somit wird Frankensolar auch weiterhin ein zentraler Partner auf dem internationalen Markt der erneuerbaren Energien sein“, sagt Albert Engelbrecht, der als Geschäftsführer für die internationalen Tätigkeiten des Unternehmens zuständig ist. (su)