Bisher hat Audi bei seinen Autos auf hochwertige Verarbeitung und modernes Design gesetzt. Doch diese Maximen setzt der Autohersteller jetzt auch in der Architektur um. Zum Schaufenster der Nachhaltigkeit soll das neue Audi Brand Experience Center werden, das als viertes internationales Schulungszentrum den neuen Audi Campus auf dem Flughafen in München komplettiert. Das Unternehmen will damit zeigen, dass Ökologie und Ökonomie nicht im Widerspruch stehen.
32 verschiedene Modulgrößen gefertigt
Das ist mit einem einzigartigen und futuristisch anmutenden Baukörper gelungen. Auch das Energiekonzept ist auf dieses Ziel hin ausgelegt. Denn die Glasfassade umrahmt zwei innere Kerne, die aus Solarmodulen bestehen. Insgesamt 118 maßgeschneiderte Module hat Ertex Solar gefertigt. Damit diese sich in den Glasrahmen gut einfügen, musste der Modulhersteller aus dem niederösterreichischen Amstetten 32 verschiedene Größen herstellen.
Semitransparente Module eingesetzt
Der Solarstrom wird komplett vor Ort verbraucht. So liefert eine Geothermieanlage Wärme für die Raumheizung im Winter. Im Sommer sorgt sie für eine effektive Kühlung. Auch die Solarmodule verringern den sommerlichen Wärmeeintrag in das Gebäude, liefern aber trotzdem ausreichend Tageslicht, da sie semitransparent sind.
Zweites Leben für den Speicher
Den überschüssigen Solarstrom lagern zwei Batteriespeicher zwischen. Diese bestehen aus Lithiumionen-Akkus, die vorher in Elektroautos von Audi für Vortrieb gesorgt haben, dafür aber hinsichtlich ihrer Leistungsparameter nicht mehr ausreichen. Für einen stationären Batteriespeicher, der anderen, weniger extremen Belastungen ausgesetzt ist, sind solche sogenannten Second-Life-Speicher aber noch bestens geeignet.
An die Besucher gedacht
Die Sonnenenergie wird aber nicht nur im Gebäude genutzt. Denn zusätzlich wurden neben dem Gebäude noch sechs Ladepunkte für Elektrofahrzeuge errichtet. Darunter sind auch zwei Schnelleladesöulen, an denen die Besucher des Audi Brand Experience Centers den Sonnenstrom aus der Solarfassade mit satten 150 Kilowatt in die Batterien ihrer Elektroautos laden können. (su)
Eine detaillierte Beschreibung diese und weiterer Projekte der solaren Architektur finden Sie in der Datenbank des Architekturportals Solar Age. Das können Sie kostenlos nutzen, nachdem Sie sich angemeldet haben.
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