Seit mittlerweile zehn Jahren erscheint die photovoltaik. Jeden Monat aufs Neue. Seit vier Jahren ist die gedruckte Ausgabe zudem als E-Paper digital verfügbar. Und auch das breite Angebot unserer Onlineplattform hat sich in dieser Zeit rasant entwickelt. 2007 gingen wir zur Intersolar, die damals noch in Freiburg stattfand, mit unserer ersten Ausgabe an den Start. Das Interesse war riesig.
Handwerksbetriebe entdeckten die Photovoltaik als neues Standbein. Viele Installateure fokussierten sich in den Boomjahren sogar ausschließlich auf dieses Geschäftsfeld. Der Bedarf an Wissen war enorm. Gleichzeitig brachten Hersteller ein wahres Füllhorn an neuen Produkten und Dienstleistungen auf den Markt. Eine neue Branche entstand. Der Markt und seine Rahmenbedingungen haben sich seitdem grundlegend gewandelt. Längst müssen wir nicht mehr über den Sinn und die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik streiten. Sie ist zu einer preiswerten und wettbewerbsfähigen Energiequelle geworden. Ihr großer Vorteil darüber hinaus: Sie ist nach der Zähmung des Feuers die zweite Urmutter der dezentralen Energieversorgung. Darüber hinaus stehen inzwischen Speicher als wichtiger Baustein zur Selbstversorgung bereit.
Digitale Angebote stark nachgefragt
All diese Entwicklungen hat das Redaktionsteam der photovoltaik für Installateure, Planer und Architekten mit fundierter Berichterstattung begleitet. Die inhaltlichen Akzente haben sich mit dem Marktgeschehen verschoben. Grund genug für uns, nach Ihrer Meinung zu fragen. Ist unser Angebot die richtige Unterstützung für Ihren beruflichen Alltag?
An unserer Befragung nahmen 171 Leser teil. Darunter waren 75 Installateure, die Anlagen errichten und planen. Ein weiterer großer Teil der Antworten kam von Energieberatern (30 Teilnehmer). Sonstige berufliche Gründe gaben 56 Teilnehmer an, darunter Angestellte von Herstellern und Stadtwerken sowie Solaranlagenbetreiber.
Längst ist das gedruckte Heft nicht mehr der unangefochtene Spitzenreiter, wenn es um die Frage geht, wer sich wie informiert. Unser wöchentlicher Newsletter und die Website haben einen hauchdünnen Vorsprung. Knapp 51 Prozent der Planer und Installateure informieren sich am liebsten in der gedruckten Ausgabe, aber auch Website und Newsletter werden gern gelesen, das gaben 49 Prozent der Leser aus dieser Gruppe an.
Die sonstigen Angebote der photovoltaik wie die E-Paper-Heftausgabe oder die Online-Editionen für Premium-Abonnenten werden hingegen seltener genutzt. Leser, die das gedruckte Heft lesen, tun dies mehrheitlich (52,5 Prozent) im Querlesemodus und lesen dann einige Artikel intensiv. Aber immerhin auch 18 Prozent gaben an, fast jeden Artikel zu lesen. Ein Wermutstropfen für uns als Redaktion und Verlag: Rund neun Prozent gaben an, leider gar keine Zeit zum Lesen im gedruckten Heft zu haben. Aber auch dies ist eine Botschaft, die für uns wertvoll ist.
Viele Leser seit vielen Jahren
Erstaunlich, wie viele treue Leser wir haben: 17,5 Prozent gaben an, stolze Gründungsleser zu sein – also seit 2007 regelmäßig in unserer Zeitschrift zu lesen. Dazu kommen knapp 20 Prozent, die die Zeitschrift seit sieben bis neun Jahren lesen, und weitere 24 Prozent, die dies seit fünf bis sechs Jahren tun. Summa summarum: 61 Prozent der Leser halten uns seit fünf Jahren und länger die Treue. 31 Prozent der Teilnehmer gaben bei dieser Frage zwei bis vier Jahre an.
Die Topthemen bei Installateuren sind erwartungsgemäß Energiespeicher und Generatoren (jeweils 78 Prozent). Planung und Wartung, ein wichtiges Geschäftsfeld für unsere Zielgruppe, landet mit 72 Prozent nur knapp dahinter auf Platz drei. Mit 57 Prozent eine kleine Überraschung: Artikel rund um das Thema Elektromobilität sind sehr beliebt.
Smarthome und Smartmeter wird in der Zielgruppe wohl noch als Zukunftsthema gesehen. Nur 36 Prozent haben die Möglichkeit ausgewählt. Gleiches trifft wohl auf die Sektorkopplung zu. Hier gaben gar nur 28 Prozent der Installateure an, gern Artikel zu diesem Thema zu lesen.
Zielgruppe weiß, was auf sie zukommt
In einer offenen Frage konnten die Teilnehmer angeben, welche Themen stärker in unserer Berichterstattung berücksichtigt werden sollten.
An den Antworten können wir ablesen, dass unsere Zielgruppe die Aufgaben verstanden hat, die in den nächsten Jahren vor ihr liegen: Sektorkopplung, Inselbetrieb, Einbindung von Elektromobilität, Verkehrswende, alternative Speichersysteme, bidirektionales Laden, Mieterstrom. Das sind die Themen, über die unsere Leser mehr wissen wollen. Aber auch das Thema Qualität von Komponenten wird in vielfältiger Weise angesprochen. Produktvergleiche, Haftungsfragen, Sicherheit, Umgang mit Reklamationen und Gewährleistungen: All diese Wünsche interpretieren wir als Transparenzforderung.
Wie gut sind die Geräte wirklich, wie kann ich sie untereinander vergleichen und welcher Hersteller hat kundenfreundliche Geschäftsbedingungen, die im Ernstfall auch das halten, was sie versprechen? All diese Fragen spielen in der täglichen Arbeit unserer Zielgruppe eine wichtige Rolle, das wissen wir. Und dennoch ist die Markttransparenz immer noch nicht vergleichbar mit anderen technischen Massenprodukten. Diese Transparenz herzustellen begreifen wir auch als Aufgabe der Redaktion.
Gute Stimmung in der Branche
Ein zweiter Fragenkomplex unserer Umfrage widmete sich der aktuellen Geschäftslage. Zunächst wollten wir die Optimisten von den Pessimisten unterscheiden. „Nach schwierigen Jahren macht die Photovoltaikbranche endlich wieder Spaß!“ Diesem Statement konnten die Teilnehmer zustimmen: „Ja, es sind sonnige Zeiten.“ 48 Prozent der Installateure und Planer wählten diese Option und brachten damit zum Ausdruck, dass für sie die Photovoltaik eine zukunftsträchtige Geschäftsbasis ist.
Der Anteil der uneingeschränkten Zustimmung zu dieser Aussage lag bei der Gesamtheit der Antworten hingegen nur bei 42 Prozent. Leicht relativiert haben diese positive Aussage 45 Prozent der Planer und Installateure, 50 Prozent waren es in der Gesamtheit der Antworten. Sie wählten die Option: „Nur teilweise – das Geschäft hat auch dunkle Seiten, also Teilverschattung.“
Wer keiner dieser Aussagen zustimmen wollte, dem blieb eine dritte Antwortmöglichkeit: „Es ist schwer, neue Kunden zu finden. Deshalb kann ich der Aussage nicht zustimmen.“
Interessant, dass diese dritte Option sowohl in der Gruppe der Installateure als auch insgesamt nur von rund sieben Prozent der Teilnehmer gewählt wurde. Die Pessimisten sind also deutlich in der Minderzahl.
Eine weitere Frage war, worum sich hauptsächlich das Tagesgeschäft dreht. Eindeutiger Spitzenreiter: Eigenverbrauchsanlagen für private Kunden. 88 Prozent der Installateure und Planer gaben dies an.
Worum sich das Tagesgeschäft dreht
Platz zwei bei dieser Frage belegten die Eigenverbrauchsanlagen für gewerbliche und industrielle Kunden mit 55 Prozent. Das Wartungsgeschäft belegt mit 34 Prozent Platz drei. „Anlagen für kommunale Auftraggeber“ landete bei rund elf Prozent.
Wir wollten auch die Wertschöpfung durch Batteriespeicher in unserer Zielgruppe erfragen und baten die Teilnehmer um eine Angabe, wie viel Umsatz ihr Unternehmen mit jedem Kilowatt Photovoltaik macht. Die klare Mehrheit der Installateure (82 Prozent) gab die Spanne zwischen 1.000 und 2.000 Euro an.
Die nächsthöhere Kategorie mit 2.000 bis 4.000 Euro wählten 15 Prozent der Befragten, und immerhin knapp vier Prozent gaben an, 4.000 bis 6.000 Euro Umsatz pro Kilowatt Photovoltaikleistung zu generieren. Wir denken, dass dies der Trend der Zukunft sein wird. Die Photovoltaikanlage sozusagen als Zubehör zu Ladesäule und Elektroauto, das Ganze im Paket mit einem Speicher.
Die wichtigsten Umsatzträger
Die wichtigsten Umsatzträger sind derzeit ganz eindeutig die Module, Wechselrichter, Gestelle und die Verkabelung (91 Prozent); erwartungsgemäß gefolgt von den Speicherbatterien für Heim und Gewerbe (59 Prozent). Installation und Wartungsleistungen beim Kunden machen 44 Prozent des Umsatzes aus, Planungsleistungen rund 30 Prozent.
Nur 1,5 Prozent des Umsatzes entfallen auf Brennstoffzellen und BHKW – hier werden wir zukünftig Zuwächse sehen, davon sind wir überzeugt. Ähnliches trifft für die Ladetechnik für Elektrofahrzeuge zu. Aktuell haben sie durchschnittlich 16 Prozent Anteil am Umsatz, eine schon recht stolze Zahl, wie wir finden. Und obwohl das Thema Sektorkopplung bei der Beliebtheit der Themen unter den Erwartungen blieb: Beim Umsatz spielen Heizstäbe und Wärmepumpen eine Rolle. 16 Prozent war deren Anteil.
Wir danken an dieser Stelle allen Teilnehmern. Ihr Feedback und Ihre Einschätzungen sind ein wichtiger Kompass für uns. Selbstredend freuen wir uns jederzeit über Anregungen von Ihnen. Auf ins nächste Jahrzehnt!
Andrea Mayer von Textveredelung
Pingelig von Anfang an
Hatten Sie schon mit Montagesystemen von Schlecker zu tun? Nein? Die hätten vermutlich gut geduftet, Ihnen ansonsten aber wahrscheinlich nur Ärger eingebracht. Dann waren Sie sicherlich schon mit Elektrobusen unterwegs. Auch nicht? Aber Sie sind vielleicht zumindest– so wie ich – davon überzeugt, dass wir alle doch letztlich bloß Speichelhersteller sind. Womit wir bei der zutiefst philosophischen Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz angelangt wären.
Fehler gehören zum Leben
Fehler gehören zum Leben dazu. Und glücklicherweise sind sie manchmal so amüsant wie die obigen Beispiele, die mir tatsächlich beim Lesen der photovoltaik-Artikel in den letzten Jahren untergekommen sind. Aber freuen kann ich mich über solche Fehler nur, wenn sie mir nicht im gedruckten Heft begegnen. Meine Aufgabe ist es nämlich, Rechtschreib- und Kommafehler, grobe Schnitzer und kleine Tipper aus der photovoltaik auszumerzen. Und zwar seit mittlerweile zehn Jahren. Damit bin ich tatsächlich die dienstälteste Redaktionsmitarbeiterin.
Sie werden jetzt denken: Aber ich hab schon Fehler in der photovoltaik gefunden! Das könnte durchaus sein. Nobody is …, Sie wissen schon. Ich wurde beim Schreiben dieses kleinen Artikels selbst neugierig, was ich denn so in den letzten zehn Jahren übersehen habe. Und da die photovoltaik über ein respektables Onlinearchiv verfügt, konnte ich schnell herausfinden, was schief gelaufen ist: Einmal habe ich zum Beispiel „Photovotlaik“ übersehen und zweimal sind mir die „Analgen“ durchgerutscht. Das Wort hatte vermutlich nicht die äußerst hilfreiche rote Unterschlängelung bekommen, die mir manchmal in letzter Sekunde beispringt: die sogenannte dynamische Rechtschreibkorrektur unseres Layoutprogramms. Denn das Wort gibt es tatsächlich, hinten betont, nicht in der Mitte, wohlgemerkt. Analgen ist ein anderer Ausdruck für Analgetikum, also ein Schmerzmittel. Leserbriefe gab es deshalb übrigens nie. Liebe Leserinnen und Leser, ich bin Ihnen dankbar dafür.
Die Schnitzer großartiger Redakteure
Neben den Schnitzern unserer großartigen Redakteure gereicht mir übrigens manchmal auch die oben genannte Rechtschreibkorrektur zur Freude. Für jedes rot unterschlängelte Wort, das das System nicht kennt, schlägt es Alternativen vor. Das wird manchmal so poetisch, dass ich mich fühle, als hätte ich doch bei der Literaturbeilage der „Zeit“ angeheuert, bei „Geo“ oder „Mare“. Aus der schnöden Vorlauftemperatur möchte das Programm ein Fettschwanzschaf machen, aus dem Liefervertrag den Revierförster, aus dem Nahwärmenetz lieber Natternhemden.
Wer ist Frank Eisberg?
Statt Marktentwicklungen wurde mir schon der Mittsommernachtstraum vorgeschlagen, statt Solarkonzern das Streichkonzert. Und dreimal dürfen Sie raten, wer mit Frank Eisberg gemeint ist ... Dabei bin ich immer wieder erstaunt über den riesigen Wortschatz, über den das Programm verfügt. Nur die Fachbegriffe der Solarbranche kennt es nicht. Leider.
Übrigens muss die Rechtschreibkorrektur bei „Schwarzburger“ passen – keine Alternativvorschläge. Da zeigt sich eben, wer unersetzlich ist. Während sie bei meinem Namen, Mayer, eine ganze Menge anzubieten hat, unter anderem Meyer mit ey, pfff. Aber meinen Namen finden Sie in jeder Ausgabe ohnehin nur einmal: im Impressum. Außer diesmal, und Sie können sich nicht vorstellen, welche Gockelgefühle das in mir hervorruft.
Mäkeleien wegen der Firmennamen
Bevor ich mich jetzt wieder für die nächsten zehn Jahre auf die letzte Seite des Heftes zurückziehe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, eines meiner Herzensanliegen vorzutragen. Denn auch wenn mein Chef in diesem Fall voll hinter mir steht, gibt es immer wieder Mäkeleien deswegen. Es meckern: Ihre Vertriebsmitarbeiter, Marketingmanagerinnen oder Firmenchefs. Denn die photovoltaik weigert sich seit zehn Jahren (fast ausnahmslos), die orthografischen Wirrungen der Werbewelt mitzutragen. Statt SolarWorld, E.ON, LUXOR Solar, innogy, SoLaR, a2-solar, SolarONE, Q.CELLS etc. haben Sie bei uns immer nur orthografisch unanstößige Firmen- und Produktnamen gelesen, die sich nicht mit billigen Tricks – nämlich Fehlern – in den Hirnen der Leser festfressen wollen. Ich korrigiere solche Eigennamen besonders gern. Weil ich denke, dass Sie alle großartige Produkte und Dienstleistungen zu bieten haben. Taschenspielereien sind da gar nicht nötig. Und das werde ich auch weiterhin so machen. Zumindest bis zu dem Tag, an dem ein wieder auferstandener Schlecker doch noch Montagesysteme herstellt oder Elektrobusen zur Ausstattung jeder Junggesellenwohnung zählen. Und natürlich mit einer Ausnahme: der photovoltaik.