Live vom PV-Symposium: Solarfachbetriebe können von der breit angelegten Werbekampagne des Energiekonzern Eon profitieren. Denn sie schärft das Bewusstsein bei Betreibern, dass Photovoltaikanlagen nicht wartungsfrei sind. Für die Schadensanalyse steigt künftig auch die Elektrolumineszenz in die Luft.
Der Energieversorger Eon betreibt seit Wochen eine intensive Kampagne mit teuren Fernsehspots. Dabei beschäftigt der Konzern in seiner Photovoltaikabteilung mit 65 Mitarbeitern in München ganze vier Techniker als die viel beworbenen „Eon-Solarprofis. Darüber hinaus beauftragt Eon den Branchendienstleister Adler Solar.
Tausend Checks durch Eon
Eine Zielmarke von 1.000 Anlagenchecks will Michael Blödner von Eon bis Mitte dieses Jahres erreichen: „Dann lohnt sich eine wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse.“ Betreiber sollen auf der Internetseite www.eon.de/solarprofis zunächst einen Ertragscheck durchführen. Falls die Performance schwächelt, kann der Betreiber anschließend bei Eon einen Vor-Ort-Check der Anlage beauftragen. Bis 30 Kilowatt Anlagenleistung soll der Check einschließlich Umsatzsteuer pauschal nur 249 Euro kosten.
Die Solarprofis führen vor allem Sicht- und Funktionskontrollen durch, um mögliche Fehlerursachen und Mängel einzugrenzen und dem Betreiber Handlungsempfehlungen zu geben. Genauere Untersuchungen überlassen die Eon-Solarprofis aber den etablierten Gutachern.
Unabhängige Installateure profitieren
Was sich Eon von dem Angebot wirklich verspricht, wurde in Blödners Vortrag nicht klar. Für die unabhängigen Solarfachbetriebe vor Ort bietet die Aktion jedoch handfesten Nutzen: Erstens wird den Betreibern zuhause auf dem Sofa immer wieder gesagt, dass ihre Photovoltaikanlage vielleicht nicht optimal läuft und kontrolliert werden sollte – eine Tatsache, die vielen bisher nicht bewusst ist. Und zweitens ist das eine gute Gelegenheit, die bisherigen Kunden mal wieder zu kontaktieren, um das Wartungs- und Servicegeschäft auszubauen.
Wärmefühlende Drohnen steigen auf
Für die Fehlersuche und Schadensanalyse setzt sich die Thermografie, besonders mit ferngesteuerten Flugdrohnen (Kopter), immer mehr durch. Mathias Leske von Flyingeyes Germany rechnete vor, dass sich die Kosten für solche Drohneneinsätze durch die Behebung zuvor unerkannter Mängel schon in wenigen Monaten amortisieren können.
Solche Erfahrungen will Andreas Fladung auf neuartige Elektrolumineszenzmessungen übertragen. Bisher war die Elektrolumineszenz nur im Labor oder in mobilen Messeinrichtungen möglich, wofür die Module demontiert werden mussten. Mit Hilfe hoher Stative und Flugdrohnen werden jetzt weiträumige Aufnahmen der Generatorflächen im Feld möglich. Die Fladung Solartechnik will mit ihren Partnern sogar noch weiter gehen, in Richtung automatisierter Analyse bis hin zur Bildauswertung per Software. Fladung verspricht erhebliche Einsparungen an Aufwand und Kosten und damit schnellere und präzisere Fehleranalysen großer Photovoltaikanlagen. (Thomas Seltmann)