Die wichtigsten Akteure und Treiber der Agrar- und Solarstromerzeugung, kurz Agri-PV, haben sich nun erstmals auf eine klare Definition des neuen Marktsegments verständigt. Dies erfolgte im Rahmen eines DIN-Spec-Verfahrens. Agri-PV gilt als besonders flächeneffizient, da Photovoltaikmodule auf landwirtschaftlichen Flächen in größerer Höhe oder in platzsparenden Reihen mit senkrechten Modulen montiert werden. So ließe sich auf dem Boden weiter Landwirtschaft betreiben und die Produktivität der Fläche auf über 160 Prozent steigern. Denn sowohl die Landwirtschaft als auch die Solarstromanlage bringen noch rund 80 Prozent des Ertrags, den sie bei alleiniger Nutzung der Fläche erwirtschaften würden.
Innovationsausschreibung brauchen Agri-PV Definition
Bisher fehlt es in Deutschland aber an klaren Regelungen und Definitionen zur Agri-PV. Mit der Vormorm DIN SPEC 91434 soll sich das ändern. Insgesamt waren neben dem BSW Solar 15 Vertreter aus Landwirtschaft, Solarindustrie, Forschung und Zertifizierungsorganisationen beteiligt. Im Rahmen der Innovationsausschreibung des EEG können im kommenden Jahr erstmals Angebote für Agri-PV-Projekte abgegeben werden.
Erst in der letzten Woche verständigten sich die Regierungsfraktionen darauf, dass zunächst vorgesehene Auktionsvolumen von 50 auf 150 Megawatt aufzustocken. Die Bundesnetzagentur müsse nun eine Definition zur Agri-PV ausarbeiten, so schreibt es die Innovationsausschreibung vor. Der Branchenverband BSW regt an, die gemeinsam mit der Landwirtschaft ausgearbeitete DIN Spec 91434 als Grundlage zu nehmen, sie ist kostenfrei online abrufbar. (nhp)
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