Viele Landwirte haben gleich nach dem Inkrafttreten des EEG in eine Photovoltaikanlage investiert. Doch die 20 Jahre, in denen sie die Einspeisevergütung bekommen haben, sind bald abgelaufen. Oft ist dann der Gedanke, die Module einfach durch neue Paneele auszutauschen und einen neuen Generator an gleicher Stelle aufzubauen. Doch ein solches Repowering ist nicht ohne Fallstricke.
Neue Regelungen beachten
So gelten die ersetzten Module als neue Anlage und dadurch gelten die aktuellen Regelungen des EEG hinsichtlich der Einspeisevergütung, der verpflichtenden Direktvermarktung und des Eigenverbrauchs – inklusive Sonnensteuer. Die anfallende EEG-Umlage auf den selbst verbrauchten Strom in Höhe von 40 Prozent sinkt auf die Hälfte, wenn der Landwirt die bisherige Anlage vor dem 1. August schon als Eigenverbrauchsanlage betrieben hat.
Investitionsentscheidung stehen demnächst an
Trotzdem wird der Umstieg auf den Eigenverbrauch zum derzeit wirtschaftlichsten Modell, wenn es darum geht, Solargeneratoren auch nach Ablauf der Förderung weiter zu betreiben – gleichgültig, ob die alten Module auf dem Dach bleiben oder durch neue ersetzt werden. Doch auch hier gibt es einerseits Investitionsbedarf, über den in vielen Betrieben jetzt entschieden werden muss. Andererseits steht dann die Frage im Raum, was mit dem überschüssigen Strom passiert, der nicht auf dem Hof verbraucht wird. Denn dieser muss über einen Direktvermarkter an der Strombörse verkauft werden.
Überschussstrom vermarkten
Hier sieht die Bundesnetzagentur unter anderem politischen Handlungsbedarf. Sie schlägt vor, alte Anlagen aus der verpflichtenden Direktvermarktung heraus zu nehmen. Sie sollen weiterhin den Überschussstrom einspeisen können, den die Betreiber automatisch zum Börsenstrompreis vergütet bekommen. Erste kommunale Energieversorger bieten aber auch Modelle an, um den Überschussstrom über einen Stromabnahmevertrag regional zu vermarkten.
Schwerpunkt Eigenverbrauch auf der Energy Decentral
Welche weiteren Modelle zum Weiterbetrieb für alte Solaranlagen es gibt, ist einer der Schwerpunkte auf der diesjährigen Energy Decentral. Die Messe rund um die Energieversorgung von Landwirtschaftsbetrieben findet vom 17. bis 20. November 2020 parallel zur Euro Tier stattfindet. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) wird unter anderem im Rahmen einer Spezialveranstaltung dem Thema „Energieerzeugung in der Landwirtschaft – Erzeugung und Nutzung“ widmen.