Mehr Elektroautos, mehr Wärmepumpen, mehr Wasserstoff. Um die Klimaschutzziele für Deutschland 2030 zu erreichen, wird der Strombedarf bis 2030 nach neuen BDEW-Berechnungen auf rund 700 Terawattstunden (oder Milliarden Kilowattstunden) jährlich ansteigen. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 betrug der Stromverbrauch 567,6 Terawattstunden im vergangenen Jahr 2020 545,3 Terawattstunden.
15 Gigawatt Elektrolysekapazität
Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen sind laut den BDEW-Berechnungen bis 2030 bereits rund 14 Millionen Elektro-Pkw, fünf bis sechs Millionen Wärmepumpen und 15 Gigawatt Elektrolysekapazität zur Produktion von Wasserstoff in Deutschland nötig. „Trotz der stetig steigenden Effizienz elektrischer Geräte ist zu erwarten, dass der Stromverbrauch deutlich ansteigen wird. Um fossile Energieträger zu ersetzen, wird künftig auch in den Bereichen Verkehr, Wärme und Industrie deutlich mehr grüner Strom nachgefragt. Die zunehmende Digitalisierung wird den Stromverbrauch zusätzlich erhöhen“, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae.
490 Terawattstunden Ökostrom nötig
Bis zum Jahr 2045 müsste Deutschland die Erneuerbaren deutlich ambitionierter ausbauen, wenn die Klimaneutralität erreicht werden soll. Schon bis 2030 benötigen wir dann einen Anteil von Erneuerbarenanteil von 70 Prozent. Dabei mache es einen Unterschied, ob 70 Prozent von 500 oder 700 Terawattstunden gedeckt werden müssen, betont Andreae. „Wir brauchen einen nie dagewesenen Photovoltaikboom und müssen die Hemmnisse für den Windenergieausbau endlich beseitigen. Auch der Aus- und Umbau der Energienetze wird mit den höheren Klimazielen noch dringlicher als er ohnehin schon ist.“ (nhp)
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