Willi Ernst von der Biohaus-Stiftung brachte gute Nachrichten nach Bad Staffelstein. Am Rande des PV-Symposiums informierte er über die Kampagne zur Solarisierung von ukrainischen Krankenhäusern, die er gemeinsam mit Greenpeace organisiert.
Aufruf der Biohaus-Stiftung: Spendet Solarmodule für die Ukraine!
Nach dem Aufruf auf unserer Website kamen schnell 700 Kilowatt Solarmodule zusammen. „Insgesamt 100 Kilowatt haben wir auf dem Dach einer Kinderklinik in Krementschuk installiert“, berichtete Willi Ernst. „Die Module stammten von einem Bauern in Sachsen-Anhalt. Noch im März wollen wir zwei weitere Anlagen errichten, in der Region südlich von Kiew.“
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Besonders benötigt: Montagesysteme
Die Stadtwerke Schleswig-Holstein haben mehr als 700 Module gespendet, fabrikneu und originalverpackt. Die Module waren als Ersatz für Solarparks gedacht, wurden aber nie gebraucht. „Die Wechselrichter bekommen wir derzeit sehr preiswert“, erzählte Willi Ernst. „Das sind Geräte, die in Deutschland aus der Norm gefallen sind. Für die Ukraine sind sie sehr gut geeignet.“
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Das Problem ist der Engpass bei der Montagetechnik. „Module und Wechselrichter sind verfügbar, aber die Untergestelle sind sehr teuer“, sagte Willi Ernst. „Dafür brauchen wir noch Unterstützung, zum Beispiel gebrauchte Montagetechnik oder Materialspenden. Und wir brauchen einige Zehntausend Euro mehr in der Kasse.“
Spendenbescheinigung ausgereicht
Die Biohaus-Stiftung kann für Zuwendungen – Ware oder Geld – steuerlich voll abzugsfähige Bescheinigungen ausstellen. Die Solartechnik wird zum Beispiel über die Ukrainehilfe der Stadt Paderborn gen Osten transportiert, auf kurzem und unbürokratischem Weg. Auch Greenpeace hat Logistik aufgebaut, um die Anlagen schnell in die Ukraine zu bringen.
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Greenpeace und Biohaus-Stiftung arbeiten Hand in Hand. „Denn die Hilfe wird jetzt benötigt“, mahnte Energieexperte Andree Böhling, der bei Greenpeace für die Solarprojekte in der Ukraine zuständig ist. „Wir wollen in diesem Jahr mindestens zehn Transporte auf die Straße bringen, das wäre rund ein Megawatt.“
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Greenpeace hat ein Büro in Kiew eröffnet und begonnen, Frauen zu Solarteurinnen auszubilden. Die meisten Männer sind an der Front, deshalb packen die Frauen an. „Solarenergie spielt eine absolut zentrale Rolle bei der Notversorgung der Krankenhäuser“, meinte Böhling. „Die Stabilität der Energieversorgung durch das Netz ist derzeit ein Riesenproblem.“
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Rund 85 Prozent der thermischen Kraftwerke, die Hälfte der Wasserkraftwerke und etwa die Hälfte der Atomkraft sind ausgefallen. Die Solaranlagen versorgen essentielle Bereiche in den Kliniken: Operationssäle, Intensivstationen, Frühchenstation, Kühlung der Medikamente und Sterilisation der Geräte.
Samenkorn des künftigen Energiesystems
Greenpeace hat eine Liste von 70 Krankenhäusern erstellt und priorisiert die Belieferung mit Solaranlagen. Die Biohaus-Stiftung und Greenpeace wollen diese Liste möglichst zügig bedienen. Eine Riesenaufgabe, aber Willi Ernst blickt optimistisch nach vorn: „Diese Solaranlagen sind das Samenkorn für den Neuaufbau der Energieversorgung in der Ukraine. Die Menschen vor Ort sehen: Das funktioniert, sogar wenn die anderen Kraftwerke versagen.“ (HS)
Wer Montagesysteme, Batteriespeicher und andere Solarkomponenten für die Ukraine beitragen möchte, melde sich gern bei Willi Ernst, unter dieser E-Mail: willi.ernst@biohaus-stiftung.org
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