Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) appelliert deshalb an die Ampelkoalition, dafür im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung zum sogenannten PV-Paket I schnell weitere Marktbarrieren aus dem Weg zu räumen. Die Regierung plant hier eine Reihe von Gesetzesänderungen zum Bürokratieabbau.
Nachholbedarf bei Solar auf Firmendächern
Deutschlands private Immobilieneigentümer liegen beim Installationstempo der Photovoltaik bereits auf der Zielgeraden. Sie erreichten 2022 bereits 58 Prozent der für das Jahr 2026 angepeilten Leistung und installierten im ersten Halbjahr 2023 bereits so viele Solarstromanlagen wie im gesamten Vorjahr. „Erheblichen Nachholbedarf sehen wir bei der Errichtung von Solarstromanlagen auf Firmendächern und bei ebenerdig errichteten Solarparks“, erklärt BSW-Chef Carsten Körnig. Hier habe der Zubau im vergangenen Jahr erst bei 20 Prozent beziehungsweise 30 Prozent des Zielwertes für das Jahr 2026 gelegen.
Der BSW begrüßt vor diesem Hintergrund die jüngsten Initiativen des Bundeswirtschaftsministeriums zur weiteren Beschleunigung des Photovoltaikausbaus. Um die nötige Verfünffachung der solaren Investitionen auf Firmendächern und eine Verdreifachung der Solarinvestitionen in ebenerdig errichteten Solarparks zu erreichen, müsse Projektierer nach Angaben des BSW der Zugang zum Stromnetz und zu Standorten auf benachteiligten Gebieten erleichtert werden. Gleichzeitig würden gestiegene Kapital- und Arbeitskosten die Solarisierung bremsen, Dem müsse durch eine Nachjustierung der EEG-Anreizen begegnet werden.
Agri-PV und Kombiprojekte müssen in die Novelle
Auch die in der sogenannten PV-Strategie des Bundeswirtschaftsministeriums im Frühjahr 2023 angekündigte Überarbeitung der Förderbedingungen für innovative und besondere Solaranlagen wie Agri-PV und Kombiprojekte aus Solar- und Batteriespeicher müsse nun ihren Niederschlag auch in der aktuellen Gesetzesreform finden, damit sich diese Marktsegmente ebenfalls entwickeln können, fordert der Branchenverband.
Der BSW empfiehlt schließlich, mit Hilfe sogenannter Resilienz-Boni künftig in einem gewissen Umfang Solarsysteme aus europäischer Fertigung gezielt zu fördern. Im Rahmen des Net-Zero Industry Act hatte sich zuvor bereits die EU-Kommission zum Ziel gesetzt, dass künftig möglichst 40 Prozent des Bedarfs wichtiger Solarkomponenten aus europäischer Wertschöpfung stammen sollen. (nhp)
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