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EWS-Analyse: Rekordjahr mit Beigeschmack

Mehr als 16 Gigawatt Zubau, größtenteils auf Freiflächen: Dieses Ergebnis lag deutlich über dem politischen Ziel von 13 Gigawatt für das abgelaufene Jahr 2024. 2025 sollen es nach den Plänen der Bundesregierung jedoch 18 Gigawatt werden. Dann werden bis Ende 2030 insgesamt 215 Gigawatt in Deutschland installiert sein.

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Soll heißen: Der Zubau muss weiter deutlich zulegen. Keine positive Tendenz zeigte 2024 der Zubau bei Dachanlagen: Die Nachfrage bei privaten Kunden hat sich halbiert, nur bei größeren Solardächern wuchs das Interesse im Laufe des zweiten Halbjahrs. „Im vergangenen Jahr wurde im Projektgeschäft mit Freilandanlagen zwar ein Rekordergebnis eingefahren“, analysiert Kai Lippert, der Gründer von EWS. „,Der größte Teil der Solarbranche hatte stark zu kämpfen. Das Handelsgeschäft bei Dachanlagen ging im Vergleich zu 2023 deutlich zurück. Die Preise fielen ins Bodenlose.“

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Solarparks trieben Zubau

Geprägt war der Zubau im Dezember 2024 von vielen Großanlagen über ein Megawatt. Auf sie entfielen gut zwei Drittel der neu registrierten Leistung (907,4 Megawatt). Die übrigen Anlagensegmente bleiben mit rund 536 Megawatt hinter den vergangenen zwölf Monaten zurück.

Besonders ausgeprägt war der Abwärtstrend bei den Eigenheimen. Hier ergibt sich aus dem Marktstammdatenregister ein Minus von bis zu 50 Prozent gegenüber Dezember 2023. Auch der Boom im Selbstbausegment scheint vorbei zu sein. Das Potential für hochwertige Plugin-Anlagen, die von versierten Profis im persönlichen Gespräch an die Kunden verkauft werden, dürfte jedoch riesig sein.

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Es scheint, als bremse die schwächelnde Konjunktur in Deutschland auch die Nachfrage nach Photovoltaik aus – trotz relativ hoher Energiekosten und langsam sinkender Zinsen. Bei größeren Solardächern und Solarfassaden bewegte sich die neu registrierte Leistung zwar fast auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings blieb sie weit unter den Erwartungen.

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Großspeicher mit deutlichem Plus

Im Schatten des Nachfragerückgangs bei kleinen und mittleren Anlagen entwickelte sich 2024 auch der Speichermarkt im Privatsegment kurzzeitig rückläufig. Bei Systemen mit einer Größe bis zehn Kilowattstunden wurde im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr rund  ein Viertel weniger Kapazität installiert.

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Großspeicher legen stark zu

Das Gros des Zubaus entfällt erstmals auf Großspeicher (über eine Megawattstunde). Im Dezember 2024 verzeichnete die Bundesnetzagentur den Anschluss von rund 183 Megawattstunden, deutlich über Vorjahresmonat. Es bleibt zu hoffen, dass dies nur der Beginn einer Trendwende bei gewerblichen Speichern ist, für die sich die Rahmenbedingungen erheblich verbessert haben.

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Unerfüllte Absatzerwartungen und extremer Wettbewerb haben die Speicherhersteller 2024 weltweit preislich stark unter Druck gesetzt. Neue Anreizprogramme für E-Autos in China dürften Überkapazitäten in der Produktion von Speicherzellen allerdings schnell abschmelzen lassen. Steigende Rohstoffpreise werden die Preiskurve bei Speichern abflachen.

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Gewerbespeicher werden attraktiver

Der neue EWS-Geschäftsführer Jan Paul Dahm erwartet ab 2025 trotzdem zunehmend mehr Absatz und attraktivere Geschäftsmodelle für hochwertige Speichersysteme, vor allem im gewerblichen Bereich. „Mit den lastvariablen Tarifen und effektiveren Technologiestandards sollte sich der Knoten bei Gewerbespeichern jetzt endlich lösen,“ prognostiziert er. „Eigenstromnutzung und Tarifoptimierung macht die Kombination von Photovoltaik und Stromspeichern auf heutigem Preis-Leistungs-Verhältnis attraktiv. Mit dem Marktvolumen wächst für die Branche absehbar nachhaltig der Erfolg.“

Den aktuellen Marktreport von EWS lesen Sie hier.

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