Die Nachfrage stiegt im zweiten Quartal 2022 um 62 Prozent gegenüber Q1, wie der Verband der Maschinenausstatter (VDMA) berichtete. Das bedeute eine Trendumkehr, denn bislang dominierten die Aufträge aus Asien, allen voran aus China. Innerhalb von zwei Quartalen habe sich die Nachfrage aus Europa gegenüber dem Gesamtjahr 2021 vervierfacht.
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Statistik seit 2008
Der VDMA gibt seine Quartalsberichte seit 2008 heraus. Erstmals in dieser Statistik war die Nachfrage aus Europa höher als aus Asien. Weil die überdehnte Lieferkette aus Fernost den Ausbau der Photovoltaik in Europa behindert, dürfte die Nachfrage nach Fabriken in der EU auch in den kommenden Quartalen deutlich zulegen.
An der Grenze der Auslastung
Denn die europäischen Werke arbeiten an der Grenze der Auslastung, können die enorme Nachfrage nach Solarmodulen, Wechselrichtern oder anderen Komponenten aber dennoch nicht decken. Ein Beispiel: Solarwatt in Dresden hat unlängst seine neue Modullinie F8 angefahren und meldet in diesem Jahr mehr als doppelten Umsatz gegenüber 2021.
Solarwatt: Umsatz mehr als verdoppelt
Zwei Drittel gehen in den Export
Dennoch bleiben asiatische Maschinenkunden dominant. Die Nachfrage aus dem Osten machte im zweiten Quartal 52 Prozent der Gesamtnachfrage aus. Demgegenüber nahmen auch die Bestellungen aus den USA zu, wenn auch nicht so stark wie aus Europa.
Rund 66 Prozent der europäischen Anbieter von Fabrikausstattung für die Solarindustrie geht in den Export nach Übersee. Damit kommt der Trend zur Rückverlagerung der solaren Wertschöpfung auch bei den Maschinenausstattern an.
Offener Brief der Solarindustrie an die EU-Kommission
Erst vergangene Woche hatten sich 13 CEOs namhafter Solarfirmen an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen gewandt, und eine europäische Strategie eingefordert. Wie für Mikrochips müsse es Unterstützung aus Brüssel geben, um die Werke für Solarkomponenten zügig auszubauen. (HS)
Hier finden Sie den offenen Brief der CEOs.
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