In diesem Jahr zeigen sich Unternehmen und Gewerbetreibende zurückhaltend mit der Investition in eine Solaranlage. Der Zubau der gewerblichen Anlagen leidet unter der schnell sinkenden Einspeisevergütung in Kombination mit relativ stabilen Kosten für die Generatoren. Doch auf der anderen Seite stehen die Energiekosten für die Unternehmen.
Strompreise ziehen an
Nicht nur die Gaspreise ziehen aufgrund der CO2-Abgabe deutlich an. Auch die Strompreise werden zum Herbst weiter steigen. Um diesen Preissteigerungen der Energieversorger zu entgehen, ist die eigene Stromerzeugung eine gute Option, wie der Projektierer Wirsol Roof Solutions aus dem badischen Waghäusel betont. Denn mit Hilfe der Solaranlage auf dem eigenen Dach können viele Unternehmen ihren Stromverbrauch größtenteils selbst decken. Das reduziere nicht nur die Betriebskosten deutlich, sondern schaffe auch mehr Unabhängigkeit vom Energieversorgungsunternehmen, wissen die Badener.
Hoher Energieverbrauch in der Produktion
Wirsol zeigt die anhand eines Beispiels einer Solaranlage, die Wirsol auf die Dächer von Simag Service gebaut hat. Simag verarbeitet Rohware für die Chemiebranche. Das Unternehmen mahlt, siebt, trocknet, mischt, garnuliert und kompaktiert die Rohmaterialien und liefert sie vor allem an Chemieunternehmen. „Für die Produktionsprozesse bei Simag werden Maschinen mit sehr hohem Energiebedarf eingesetzt“, erklärt Michal Stawidlo, Geschäftsführer von Simag Service. „Die Photovoltaikanlage deckt den Strombedarf unseres Unternehmens nun zu rund 60 Prozent ab.“
Dach vorbereitet
Das ist selbst bei einem höheren Montageaufwand immer noch wirtschaftlich. Denn die Handwerker von Wirsol mussten vor der Installation das Dach erst vorbereiten. „Die Entfernung des Kieses zur Kompensation des Mehrgewichts und eine gleichzeitige Dachsanierung stellte uns vor eine gewisse Herausforderung“, sagt Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol Roof Solutions. „Diese konnten wir jedoch meistern, sodass dem erfolgreichen Abschluss des Projekts nichts mehr im Weg stand.“
Auf den Eigenverbrauch ausgelegt
Nachdem das Dach vorbereitet war, konnten die Module installiert werden. Insgesamt 608 Paneele montierten die Handwerker auf die 1.200 Quadratmeter Dachfläche. Die Anlage mit einer Leistung von 240 Kilowatt liefert jedes Jahr 246.000 Kilowattstunden Solarstrom. Diese werden über vier Wechselrichter in das Gebäudenetz des Unternehmens eingespeist. „Die gesamte Planung wurde von uns darauf ausgelegt, Simag Service vor allem bei der Optimierung des Eigenverbrauchs und der angestrebten Kostenreduktion zu unterstützen“, sagt Johannes Groß. Auf diese Weise kann Simag nicht nur die Energiekosten, sondern auch den CO2-Fußabruck seiner Produktion senken. Denn die Nutzung des eigenen Solarstroms reduziert den CO2-Ausstoß des Unternehmens um 150 Tonnen pro Jahr. (su)
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