Mit dem im März 2023 vorgelegten Entwurf der Photovoltaikstrategie schlägt das Bundeswirtschaftsministerium zahlreiche sinnvolle Maßnahmen vor. So soll die Errichtung von Freiflächen- und Dachanlagen erleichtern werden. In der Strategie fehlt jedoch das klare Bekenntnis, den anvisierten Zubau für Photovoltaik in Deutschland an die Pariser Klimaschutzziele anzupassen.
Die Ziele der Bundesregierung im Koalitionsvertrag sollen Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad bringen. Hierfür soll mit dem EEG 2023 der PV-Zubau auf 22 Gigawatt pro Jahr gesteigert und eine weitgehend klimaneutrale Stromversorgung bis 2035 erreicht werden. „Dies ist zwar ambitioniert, genügt aber der eigenen Zielsetzung nicht“, resümiert Professor Quaschning.
Benötigte Leistung von 590 Gigawatt
Um den rasant steigenden Strombedarf zu decken, muss die installierte Solarstromleistung in den nächsten 13 Jahren auf 590 Gigawatt steigen. Dies entspricht bei derzeit 66,5 Gigawatt installierter Leistung einem mittleren Nettozubau von jährlich rund 40 Gigawatt Solarleistung. Zum Erreichen der benötigten Leistung von insgesamt 590 Gigawatt empfehlt die HTW Berlin einen Markthochlauf bis zum Jahr 2028. Dieser erfordert bereits im Jahr 2025 einen Zubau von 28 Gigawatt pro Jahr. Ab 2028 müsste der Photovoltaikzubau weiter auf 45 Gigawatt pro Jahr steigen. (nhp)
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