Einige Eigentümer halten sich wieder bei einer Solarinstallation zurück. Es herrschen Unsicherheiten, wie Bewerter die zusätzlichen Einnahmen und Nebenkosten behandeln könnten. Das geht aus dem aktuellen JLL-Report The value of Solar PV in real estate hervor, der darlegt, wie Investitionen in Solar in die Bewertungen einfließen sollten.
Solar als grünes Investment
„Die Ungewissheit, wie sich Einnahmen und Nebenkosten von Photovoltaikanlagen in der Bewertung niederschlagen, führt bei einigen Entscheidungsträgern zu verzögerten oder gar vollständig gestoppten Investitionsprüfungen“, sagt Nico Vetter, Associate Value and Risk Advisory JLL Germany. Dabei überwiegen die positiven Aspekte: Photovoltaikanlagen seien ein grünes Investment, führen zu einer verbesserten Marktfähigkeit des Objekts und generieren zusätzliche Einnahmen, erklärt Vetter. „Mieter profitieren von mehr Energieunabhängigkeit und niedrigeren Betriebskosten.“ Zudem würden die CO2-Emissionen reduziert – so kämen alle Beteiligten ihren ESG-Zielen näher.
Sonnenstrom für Firmen: Mehrbelastung oder Vorteil im Wettbewerb?
Der Bestand an Immobilien mit Photovoltaikanlagen macht zurzeit nur einen kleinen Anteil in den Portfolios aus, wie eine weltweite Befragung unter JLL-Kunden mit Vermögenswerten von insgesamt etwa 100 Milliarden Euro ergibt. Bei einem Viertel liegt der Anteil lediglich zwischen mehr als null bis fünf Prozent, bei knapp drei Viertel sind es zwischen fünf und 25 Prozent. Grundsätzlich herrscht allerdings ein großer Bedarf: So planen 43 Prozent der Investoren langfristig mit einem Solarstromanteil zwischen 50 und 75 Prozent – rund 14 Prozent wollen mehr als drei Viertel ihres Portfolios mit Solar ausstatten.
Ohne Solar drohen Preisabschläge
Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind nun massiv gesunken, die Lebensdauer deutlich gestiegen und der Return on Investment in der Regel hoch. Wer allerdings bei Neubauprojekten die Möglichkeit habe, das Dach für die Errichtung einer Anlage vorzurüsten, sollte sie nutzen, räten die Experten von JLL: „Mieter fragen vermehrt ESG-konforme Logistikobjekte nach. Diese gehen mit einer höheren Miete einher, was für Investoren in einer Kapitalwertsteigerung resultiert.“ Veräußerungen von nicht ESG-konformen Logistikimmobilien würden künftig mit Preisabschlägen abgestraft. (nhp)
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