Klimaschonende Nachrichten: Die Kohlestromversorgung hat sich bereits im Jahr 2019 weiter reduziert. Die Erzeugung in Kohlekraftwerken ist gegenüber dem Jahr 2018 um 59 Terawattstunden gesunken, das sind 27 Prozentpunkte. Die konventionelle Erzeugung insgesamt ging wie schon in den Vorjahren um 13 Prozent zurück. „Es gibt weitere Fortschritte beim Umstieg von konventioneller auf erneuerbare Stromerzeugung. Bis 2023 werden mindestens neun Gigawatt zusätzliche Kohlekapazitäten stillgelegt oder umgerüstet“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Vermarktungsverbot für Kohlestrom
Der Grund: Aufgrund des ersten Ausschreibungsverfahrens haben Kohleanlagen mit einer Leistung von knapp fünf Gigawatt die Kohlestromvermarktung bereits zum Jahreswechsel eingestellt. Die Betreiber können in diesen Anlagen mit anderen Brennstoffen erzeugten Strom weiterhin vermarkten oder die Anlagen stilllegen.
Neben diesen knapp fünf Gigawatt Kapazitäten mit Kohlestromvermarktungsverbot gehen bis Ende 2023 mit zusätzlichen Anlagen nach dem KVBG (mindestens vier Gigawatt), den verbliebenen Kernkraftwerken (rund acht Gigawatt) und den Braunkohlekraftwerken in der Sicherheitsbereitschaft (über zwei Gigawatt) mindestens weitere 14 Gigawatt aus dem Markt oder werden teilweise durch andere Energieträger ersetzt. Für denselben Zeitraum wurden der Bundesnetzagentur Inbetriebnahmen über insgesamt rund zwei Gigawatt gemeldet.
RWE und Co.: die großen Fünf bestimmen den Markt
Bei insgesamt rückläufigen Marktanteilen der größten fünf Stromerzeuger haben sich die relativen Gewichte in dieser Gruppe verschoben. Marktführer ist weiterhin RWE mit weitem Abstand vor den anderen Unternehmen. Zusätzlich zu den im Monitoringbericht ermittelten Marktanteilen bei der Stromerzeugung bedarf es indes weitergehender Analysen, um die Marktpositionen der großen Stromerzeuger zu bewerten, teilen Netzagentur und Bundeskartellamt mit.
Der Chef der Kartellbehörde, Andreas Mundt warnt: „Durch den fortschreitenden Rückgang an Erzeugungskapazitäten und die damit einhergehende Marktverknappung könnte RWE perspektivisch die Schwelle zur Marktbeherrschung überschreiten.“ (nhp)
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