Das Forschungsprojekt hat evaluiert, welche Regelungsverfahren und Netzanschlussregeln zukünftig für dezentrale Ökostromanlagen erforderlich sind. Es wurde untersucht, unter welchen Bedingungen auch bei einer sehr hohen Einspeisung durch Wechselrichter ein sicherer und stabiler Netzbetrieb gewährleistet ist.
Neun Millionen vom BMWK
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt neun Millionen Euro gefördert. „Aus den Ergebnissen von Netzregelung 2.0 geht hervor, dass netzbildende Systemlösungen schon einen entscheidenden Beitrag zur Netzstabilität leisten können“, sagt Andreas Knobloch, Systemarchitekt im Bereich Energy Systems bei SMA und Leiter des SMA Teilprojekts.
Im Projekt konnten die netzbildenden Fähigkeiten der Batterie-Wechselrichtersysteme für große Solar- und Batteriekraftwerke erfolgreich demonstriert werden. Eine Erkenntnis sei aber auch, dass es dringend neuer Regelungsverfahren bedarf, um die Integration dezentraler Energieerzeuger in den Systembetrieb voranzutreiben und für die Betreiber auch kommerziell attraktiver zu gestalten, betont der SMA-Manager Knobloch. Dazu bedürfe es der Absteckung von technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen durch die Regulierungsbehörden und Netzbetreiber. „Von besonderer Bedeutung wird auch eine internationale Harmonisierung der Regeln sein, damit zukünftige Lösungen weltweit einsetzbar sind, um Kosten zu reduzieren und die globale Energiewende weiter zu beschleunigen“, sagt Knobloch.
Smarte Wechselrichter statt Synchrongeneratoren
Bislang sorgen vor allem die Synchrongeneratoren von Großkraftwerken dafür, dass die Anforderungen an Frequenz und Spannung im Stromnetz eingehalten werden. Mit der Energiewende werden die Kraftwerke jedoch mehr und mehr durch Erzeugungsanlagen ersetzt, die mit Wechselrichtern an das elektrische Netz gekoppelt sind. Zum Abschluss diskutierten die beteiligten Projektpartner ihre Ergebnisse jetzt auf dem Campus des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) in Kassel. Darunter waren unter anderem Projektkoordinator Fraunhofer IEE, Forscher der TU Braunschweig sowie der Uni Kassel, Vertreter von SMA, den deutschen Übertragungsnetzbetreibern und zahlreicher Fachverbände. (nhp)
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