Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat zusammen mit Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) einen Bonus bei der Förderung von Solaranlagen angekündigt, wenn diese mit europäischen Komponenten gebaut werden. Damit will Wien die auch die eigenen Unternehmen besser gegen die Billigkonkurrenz aus Fernost aufstellen.
Bonus ist abhängig vom Anteil europäischer Komponenten
Dazu können Investoren in eine Photovoltaik mit einer Leistung von mehr als 35 Kilowatt eine höhere Investitionsförderung nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bekommen. Der Bonus wird, abhängig davon wie viele europäische Komponenten genutzt werden, bis zu 20 Prozent der Förderung betragen. Dies gilt für alle Komponenten, also nicht nur Solarmodule, sondern beispielsweise auch Wechselrichter, Unterkonstruktionen und Kabel.
PV Austria kritisiert regulatorisches Chaos bei der Genehmigung von Solaranlagen
Wertschöpfung bei der Energiewende stärken
In der Solarbranche stößt die Initiative auf Zustimmung. Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) sieht dies als wichtigen Schritt, um auch die österreichische Solarindustrie und somit die Wertschöpfung bei der Energiewende zu stärken. „Diese Maßnahme ist ein wichtiges Zeichen sowohl für die österreichische Industrie als auch für die Bevölkerung, dass hohe Qualität aus heimischer Produktion forciert und der starke Preisdruck dadurch abgefedert werden soll“, betont Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. „Die gesamte Green-Tech-Branche profitiert davon.“
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EAG muss angepasst werden
Allerdings ist ist dies erst die erste Hürde, die ein solcher Vorstoß genommen hat. Der Antrag für den Bonus wird in dieser Woche im Ministerrat beschlossen. Danach muss das EAG entsprechend angepasst werden, da dort die Förderbedingungen festgelegt sind. Diese Änderung im EAG braucht im Parlament eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Wichtig sei nun, dass dieser Bonus grünes Licht im Ministerrat erhalte, um rasch vom Nationalrat beschlossen werden zu können, betonen die Branchenvertreter von PV Austria. (su)