Der diesjährige Spezialpreis der Jury des Watt d’Or ging an die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ). Die Jury prämiert damit das Pilotprojekt, das die EKZ zusammen mit der ETH Zürich für ein Ortsnetz der Zukunft durchführt.
Solarstrom vor Ort verbrauchen
Die Idee hinter dem Ortsnetz in der Züricher Gemeinde Winkel ist, dass der produzierte Solarstrom vor Ort verbraucht wird. Auf diese Weise wird es möglich, das Stromnetz bei steigenden Anteilen von volatil produzierenden Ökostromanlagen zu entlasten. Dort sind immerhin 1,4 Megawatt an Solaranlagen installiert. Dem stehen flexible Lasten von 4,6 Megawatt gegenüber.
Dynamische Netztarife getestet
Ermöglicht wird die Netzentlastung durch ein Zusammenspiel von tariflichen Anreizen für die Anwohner, kombiniert mit Automatisierungen und Speichertechnologien. „Mit dynamischen Netztarifen und direkter Steuerung wollen wir das in den Haushalten vorhandene Flexibilitätspotenzial beim Strombezug nutzen, sodass Leistungsspitzen reduziert werden können“, beschreibt Marina González Vayá, Leiterin New Technology, Data & AI bei EKZ, den Ansatz.
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Notwendigen Netzausbau verringern
Dies geschieht über einen viertelstündlich aufgelösten Abgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch in Verbindung mit einem speziellen Stromtarif. EKZ und ETH haben im Verlaufe des Projekts mehrere verschiedene Tarifstrukturen getestet, um herauszufinden, welcher die größten Entlastungspotenziale heben kann und welche Lastverschiebungen tatsächlich möglich sind. „Das Ortsnetz liefert wichtige Erkenntnisse zum Verteilnetz der Zukunft. Es zeigt Möglichkeiten auf, wie das Netz entlastet und die Notwendigkeit des Netzausbaus verringert oder zumindest hinausgezögert werden kann“, fasst sie die Ergebnisse des Pilotprojekts zusammen.
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Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Webseite der EKZ. (su)