Die Stadtwerke Hannover errichten auf dem Dach des Gaskraftwerks Herrenhausen eine große Solaranlage mit Bürgerbeteiligung. Die Anlage speist einen neuen Stromspeicher, in dem ein Autohersteller Batterien für seine Elektrofahrzeuge lagert.
Die Ökostromtochter der Stadtwerke Hannover Enercity errichten am Unternehmensstandort im Stadtteil Leinhausen eine große Photovoltaikanlage als Bürgerkraftwerk. Insgesamt 952 Module von REC bauen die Handwerker der Stadtwerke auf das Dach des Kraftwerks Herrenhausen. Diese leisten zusammen 271,32 Kilowatt. Die Anlage soll über ein qualifiziertes Nachrangdarlehen finanziert werden. Dazu können die Bürger Hannovers entsprechende Anteile reservieren. Eine Garantie, dass jeder seine reservierten Anteile bekommt, geben die Stadtwerke nicht. „Enercity ist zwar bestrebt, mit möglichst vielen Personen einen Vertrag abzuschließen“, erklärt der Energieversorger. „Erfahrungsgemäß sind jedoch derartige Bürgerbeteiligungsmodelle binnen kurzer Zeit vergriffen. Nicht jeder, der sich beteiligen möchte, kann garantiert auch einen Beteiligungsbetrag zugewiesen bekommen. Ein Anspruch auf jegliche Art der Beteiligung besteht daher nicht.“
Drei Anteile pro Anlager
Um so viele Bürger wie möglich zu beteiligen und das Darlehen für Großinvestoren unattraktiv zu machen, ist die Beteiligung pro Anleger auf drei Anteile von jeweils 500 Euro begrenzt. Die Zeichnung der Anteile hat am 10. Juni begonnen. Die Laufzeit des Darlehens beträgt acht Jahre und Enercity schüttet für die Stromkunden der Stadtwerke, wenn sie sich beteiligen, eine Rendite von 2,15 Prozent pro Jahr aus. Anleger, die nicht Stromkunden von Enercity sind, bekommen eine Rendite von 0,8 Prozent pro Jahr, wobei die Voraussetzung ist, dass diese zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Stromliefervertrag mit Enercity abschließen. Die Rendite wird dabei jährlich ausgezahlt. Nach der Laufzeit zahlt Enercity den Anlegern ihren ursprünglichen Darlehensbeitrag zurück.
Strom für Batteriekraftwerk
Die prognostizierten 242 Megawattstunden Ertrag pro Jahr fließen direkt in einen neuen Batteriespeicher, den die Stadtwerke zusammen mit einem Autohersteller errichten. Letzterer will dort seine Akkus für Elektroautos zwischenlagern. Bis diese dann in die Fahrzeuge eingebaut werden, stützen sie das Netz der Stadtwerke Hannover. (su)