Trotz massiver Energieeinsparung muss sich die installierte Ökostromleistung bis 2040 mindestens verfünffachen: von heute rund zehn auf mehr als 50 Gigawatt. Das zeigt eine aktuelle Studie, die im Auftrag der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg, kurz Plattform EE BW, erstellt wurde. Da der Ausbau derzeit noch von den politischen Rahmenbedingungen gehemmt werde, brauche es nun rasch Änderungen, fordert Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW. Unter anderem müsse das Genehmigungs- und Planungsrecht entrümpelt werden.
Die 38 Seiten umfassende Studie zeigt eine realistische Abschätzung des künftigen Energieverbrauchs und den nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien, um diesen klimaneutral zu decken. Die installierte Leistung zur Erzeugung von erneuerbarem Strom muss sich bis 2040 auf mindestens 52 Gigawatt verfünffachen, die erneuerbare Wärmeerzeugung muss bei stark sinkendem Verbrauch mindestens verdoppelt werden.
Zwei Gigawatt pro Jahr in BaWü nötig
Dafür ist eine erheblich höhere Geschwindigkeit beim Ausbau als in den vergangenen zehn Jahren erforderlich. „Die möglichen Ausbaupfade für die erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg sind aus Sicht der Erneuerbaren-Branche ambitioniert“, sagt Dürr-Pucher. Photovoltaik und Windenergie leisten die größten Beiträge im Stromsektor
Die Photovoltaik und die Windenergie sollen im Jahr 2040 zusammen rund 70 Prozent des bis dahin gestiegenen Bruttostromverbrauchs in Baden-Württemberg decken. Um das zu erreichen, muss die installierte Leistung der auf Dächern, Fassaden und im Freiland installierten Solarmodule bis 2040 mehr als verfünffacht werden, von heute knapp sieben auf rund 39 Gigawatt. Die jetzige Ausbaurate von etwa 600 Megawatt pro Jahr sollte dementsprechend weiter auf zwei Gigawatt pro Jahr wachsen und das schnellstmöglich, spätestens aber ab 2030. (nhp)
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