Allein in Deutschland werden in den nächsten fünf Jahren 45.000 neue Solarspeicher jährlich installiert. In ganz Europa sogar die vierfache Menge. Die europäische Speicherkapazität liegt laut Experten bereits 2020 bei 1,9 Gigawattstunden.
Deutschland wird seine Vorreiterrolle im Bereich der Photovoltaikspeicher auch bis 2020 innerhalb Europas behaupten. Auch aufgrund der Speicherförderung und des bereits etablierten Photovoltaikmarktes von 38,2 Gigawatt installierter Leistung. Bis 2020 erwarten die Bonner Experten der International Battery & Energy Storage Alliance (Ibesa) 45.000 neu Speicher pro Jahr. Das entspricht einem jährlichen Marktwachstum von 31 Prozent. Den Anteil Deutschlands am europäischen Solarspeichermarkt liegt bis 2020 bei rund 45, schätzt Markus Hoehner, Geschäftsführer von Ibesa. Das entspräche einer Gesamtinstallation von rund 170.000 Speichersystemen in Deutschland. Denn gerade in einer dezentralen Energieversorgung mit viel Ökostrom, sind Speicher wichtig.
1,9 Gigawattstunden Kapazität
Insgesamt prognostizieren die Bonner Marktforscher EuPD Research und Ibesa für das Jahr 2020 eine Kapazität der Solarspeicher von 1,9 Gigawattstunden in ganz Europa. Der europäische Markt für Photovoltaikakkus werde bis 2020 jährlich um 60 Prozent wachsen und rund 166.000 Neuinstallationen erreichen, sagt Hoehner. Wachstumstreiber seien vor allem Preissenkungen. “Das Beispiel Deutschland zeigt, wie wichtig die richtigen Rahmenbedingungen als Anreizinstrument für einen Wachstumsmarkt sind”, sagt Hoehner.
Auch international beobachten die Marktexperten eine steigende Nachfrage im Speichersegment. Doch während in Industrieländern Speicher zur Unterstützung der Netzinfrastruktur eingesetzt werden, spielen sie in Schwellen- und Entwicklungsländern vor allem bei netzfernen Anwendung eine zunehmende Rolle, um auch die ländliche Elektrifizierung voranzutreiben. Aber die Experten wissen: Auch ein instabiles Netz trägt zu einer steigenden Nachfrage nach Stromspeichern bei. (Niels H. Petersen)