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Batteriespeicher kombiniert Technologien

Auf dem Gelände der RWTH in Aachen hat der Bau eines modularen Großspeichers begonnen. Der Batteriespeicher verfügt über eine Leistung von fünf Megawatt und ist modular aufgebaut. So werden diverse Batterietechnologien miteinander verknüpft.

Das Projekt M5Bat kombiniert fünf verschiedene Batterietechnologien. So kann die jeweilige Leistung unabhängig voneinander und kombiniert abgerufen werden. Der Mix aus günstigen Hochenergiebatterien und teureren Hochleistungsbatterien erhöht so die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks. Das Kürzel steht dabei für „Modularer multi-Megawatt multi-Technologie Mittelspannungsbatteriespeicher“. Große Batteriespeicher sind sehr flexibel einsetzbar und reagieren extrem schnell auf andere Leistungsvorgaben. „Die aus M5Bat zu erwartenden Erkenntnisse sind wertvoll für die gesamte Energiewirtschaft“, frohlockt Bernhard Reutersberg, zuständiger Eon-Vorstand für Technologie und Innovation.

Bis 350 Grad Celsius

Dabei kommt auch eine sogenannte Zebra-Batterie aus Natrium-Nickelchlorid zum Einsatz. Sie verwendet statt eines flüssigen einen festen Elektrolyten aus Keramik, die Elektroden sind im Betrieb flüssig. Die Betriebstemperatur liegt zwischen 250 bis 350 Grad Celsius. Auch der eingesetzte Lithiumspeicher ist mit Keramik kombiniert.

Bei den Bleiakkus werden OCSM-Batterien eingesetzt. Sie bieten aufgrund des Kupfergitters der negativen Elektrode optimale Spannungslagen während der Entladung. Zudem sind andere Bleiakkus für kleine bis mittlere Leistungsanforderungen integriert.

Die fünf Megawatt Leistung reichen aus, um 10.000 Haushalte bei einem Stromausfall für eine Stunde zu versorgen. Projektpartner sind die Speicherforschung von Eon, das Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft an der RWTH Aachen, der Eon-Konzern, Batteriehersteller Exide Technologies mit der Sparte GNB Industrial Power sowie der Wechselrichterbauer SMA Solar Technology.

12,5 Millionen Euro Invest

Der Speicher wird in einem ehemaligen Bürogebäude stehen, das für die Installation entsprechend umgebaut wird. Insgesamt werden die Batterien und alle anderen Komponenten des Stromspeichers über zwei Etagen und auf dem Dach auf einer Grundfläche von rund 500 Quadratmeter verteilt sein. Die Anleitung für die Montage der Batterien übernimmt dann Eon Research.

Gemeinsam investieren die Projektpartner 12,5 Millionen Euro, um den Batteriespeicher zu bauen und zu testen. Im Rahmen der Förderinitiative Energiespeicher des Bundeswirtschaftsministeriums fließen insgesamt 6,5 Millionen Euro Förderung. Der Batteriespeicher soll Mitte 2016 in Betrieb gehen. Für zwei Jahre hängt das Batteriesystem dann am Mittelspannungsnetz, um Regelenergie bereitzustellen. Während dieser Zeit wird auch der Handel der Kapazitäten in Echtzeit am Energiemarkt getestet. (Niels H. Petersen)