Ausschreibungen für französische Inseln bieten ein Marktpotential für Speicher von bis zu 50 Megawattstunden. Wegen der Netzstabilität ist der Bau von Photovoltaikanlagen an Energiepuffer gebunden.
Die Stromerzeugungskosten auf französischen Inseln ohne Anschluss ans Festlandnetz sind besonders hoch. Solar- und Windenergie lohnen sich deshalb besonders: Im Schnitt steuerten sie rund 25 Prozent zur Energieerzeugung bei. Allerdings gefährdet ihre Volatilität mittlerweile die Stabilität des Stromnetzes auf einigen Inseln. Zurzeit gibt es deshalb eine gesetzliche Beschränkung von 30 Prozent für Ökostrom. Zugleich hat Frankreich einen Plan für eine bessere Integration von Solar- und Windablagen durch von stationäre Energiespeichern verabschiedet.
Am 20. Mai 2015 veröffentlichte die französische Regulierungsbehörde für Energie eine Ausschreibung für 50 Megawatt Solaranlagen mit mindestens 25 Megawattstunden Speicher für die französischen Inseln. Innovative Elemente sollen dafür sorgen, dass die Anlagen optimal an die Anforderungen der Inseln angepasst sind. „Verschiedene Merkmale stellen hohe Ansprüche an die Teilnehmer der Ausschreibung“, bewertet Thomas Hillig, Geschäftsführer der Beratung Thenergy aus München.
Photovoltaik nur im Verbund mit Speichern bauen
In den Ausschreibungsbedingungen wird eine Mindestkapazität von 0,5 Megawattstunden Speicher je Megawatt Photovoltaik definiert. Zudem würden Regeln festgelegt, die das System bestehend aus Solaranlage und Speicher befolgen müsse, erläutert Hillig. So wird die Einspeisung an die Last angepasst. Im Extremfall müsse die Photovoltaikanlage Strom für Spitzenlast in den Abendstunden bereitstellen. Darüber hinaus werden besondere Ansprüche an die Prognosegüte für kritische Zeitfenster gestellt. Dazu müssen die Betreiber auf diverse lokale Akteure und Prognoseinstitute zurückgreifen.
Thenergy und das französische Unternehmen Clean Horizon Consulting bieten Simulationen für die Ausschreibung an. Das Tool berechnet unter anderem für verschiedene Speichertechnologien die optimale Dimensionierung des Speichers und die jeweiligen „Levelized Cost Of Energy“ für das Solarspeichersystem. Die Simulation richtet sich an Projektentwickler, Systemintegratoren und Speicherhersteller, die an der Ausschreibung teilnehmen wollen. In aller Regel werden die Berechnungen in ein bis zwei Tagen erstellt. Die Simulation zeige zugleich, dass Szenarien mit bis zu 50 Megawattstunden wahrscheinlich seien, prognostiziert Hillig. (nhp)