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Heim- und Gewerbespeicher vermeiden Netzausbau

Solarstromanlagen ermöglichen in Kombination mit Batteriespeichern eine flächendeckende Abdeckung mit Ladepunkten im Ortsnetz. Netzausbau und Netzengpässe ließen sich mit einem intelligenten Lademanagement von Stromern weitgehend vermeiden.

Durch den Einsatz von Solarstromanlagen mit Batteriespeichern können die heutigen Stromverteilnetze in Ortsteilen mit privater Ein- und Zweifamilienhausbebauung mehr als jeden zweiten angeschlossenen Haushalt mit einer eigenen Ladestation mit elf Kilowatt Leistung für Elektroautos versorgen (bis zu 60 Prozent). Damit verdoppeln dezentral installierte Solarstromspeicher die Ladekapazität gegenüber einem klassischen Niederspannungsverteilnetz. Die Mehrzahl der neu installierten Solarstromanlagen wird nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft inzwischen gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert.

Im Falle einer Modernisierung des regulatorischen Rahmens zur Nutzung des gesamten Flexibilitätspotenzials dezentraler Batteriespeicher, ließe sich sogar eine Komplettversorgung mit E-Auto-Ladepunkten in den vorstädtischen und dörflichen Ortsnetzen erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Institutes Elenia der TU Braunschweig, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit Unterstützung von „The smarter E Europe“, der Innovationsplattform für die neue Energiewelt, heute in Berlin vorgestellt hat.

45 Prozent der Haushalte können laden

„Die Elektromobilität mit einem steigenden Bedarf an Ladepunkten kann die bestehenden Energieversorgungsnetze zwar vor Herausforderungen stellen. Wenn aber alle Möglichkeiten von privaten Speichersystemen genutzt werden, erreichen wir im typischen Stromverteilnetz die Vollabdeckung mit Ladepunkten in der Regel ohne weitere Ausbaumaßnahmen“, sagt Professor Bernd Engel, einer der beiden Studienautoren.

Viele Wandladestationen für den privaten Bereich werden derzeit mit einer maximalen Ladeleistung von elf Kilowatt angeschlossen. Bei ansonsten unveränderten Bedingungen konnte anhand von Verbrauchsprofilen belegt werden, dass an das Verteilnetz 45 Prozent der Haushalte mit einer Ladestation von elf Kilowatt angeschlossen werden, sofern die Elektroautos entsprechend der Realität zeitversetzt beladen werden. Derzeit sind in Deutschland rund 75.000 reine Elektroautos und gut 314.000 Hybrid-Autos zugelassen. (nhp)

Die Kurzstudie kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zum Thema: Die EU will die Regulierung dezentraler Stromspeicher vereinfachen.