Der Maschinenhersteller Meyer Burger hat ein Modul mit einer Leistung von 327 Watt mit einer neuen Produktionslinie hergestellt. Die Schweizer kombinieren verschiedene Technologien in einer Herstellungslinie.
Der Maschinenhersteller Meyer Burger im eidgenössischen Thun hat seine Produktionslinien auf die Herstellung von Solarmodulen mit einer Leistung von 327 Watt getrimmt. Die Schweizer erreichen diese Modulleistung mit Stapelsolarzellen – sogenannten Heterojunction-Zellen. Diese sind in der Lage, ein breiteres Spektrum des einfallenden Sonnenlichts für die Stromproduktion zu nutzen als einfache Solarzellen mit nur einem pn-Übergang. Zudem nutzen die Schweizer beide Seiten der Zellen zur Stromproduktion. Diese bifacialen Zellen kontaktieren sie zusätzlich noch mit ihrer selbst entwickelten Smart Wire Connection Technology. Dabei nutzen sie statt der üblichen Zellverbinder eine Folien-Draht-Elektrode. Nach Angaben des Unternehmens steigt allein dadurch die Leistung um fünf Prozent gegenüber Zellen mit drei Busbars. Zudem sinkt der Silberanteil und damit die Kosten für die Zellen.
Rekord auf Industriemaschinen
Meyer Burger hat mit der Verbindung der einzelnen Technologien in einer Produktionslinie diese Rekordleistung von 60-Zellen-Modulen auf industrialisierten Produktionsmaschinen und nicht in der Laborfertigung erreicht. Der Leistungsrekord sei vom unabhängigen Messinstitut an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst der Südschweiz (SUPSI) bestätigt worden. Der Einsatz der Heterjunctionzellen erhöht den Solarstromertrag eines 60-Zellen-Moduls um zehn Prozent. Das führen die Schweizer nicht nur auf das breitere nutzbare Lichtspektrum, sondern auch auf den besseren Temperaturkoeffizienten zurück. Während Standardzellen 0,43 Prozent ihrer Leistung verlieren, wenn die Temperatur um ein Grad Celsius steigt, betrage dieser Wert bei den Heterojunctionzellen nur 0,22 Prozent, betont das Unternehmen. Das Ergebnis ist ein guter Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen. Schließlich sieht die Roadmap von Meyer Burger weitere Effizienzsteigerungen bis hin zu 24 Prozent sowie die Senkung der Produktionskosten für die Zellfertigung auf unter Zehn Dollar pro Watt bis Ende 2014 vor. (Sven Ullrich)