Nach Monaten der Stagnation sinken die Modulpreise wieder. Doch längst nicht alle Hersteller sind so weit, wieder an der Preisspirale zu drehen.
Die Handelsplattform für Solarmodule, PV Xchange, verzeichnet nach Monaten der Stagnation seit Oktober dieses Jahres wieder fallende Modulpreise. So haben die Hersteller von monokristallinen Module und schwarzem Rahmen sowie schwarzer Folie – den sogenannten All-Black-Modulen – den Anfang gemacht und die Preise um durchschnittlich zwei Prozent gesenkt. Die Bremer Marktspezialisten gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange, führt das auf die freien Kontingente, die jetzt auf den Markt geworfen werden. „Andererseits ist eine Lücke zwischen den von der EU-Kommission für Oktober veröffentlichten Mindestimportpreise von 37 beziehungsweise 42 Eurocent pro Watt und den existierenden Durchschnittspreisen im Markt zu schließen ist“, erklärt Schachinger. Schließlich liegen die Preise für die komplett schwarzen Monomodule derzeit bei durchschnittlich 50 Cent pro Watt. Da ist noch Luft nach unten.
Die Nachfrage in den USA treibt die Modulpreise – noch
Inzwischen haben auch die Hersteller von polykristallinen Standardmodulen nachgezogen. „Zwar zieren sich viele Tier-1-Hersteller noch, ihre Preise für dieses Jahr oder die ersten Monate des kommenden Jahres bereits nach unten zu korrigieren“, weiß Schachinger. „Sie argumentieren mit Produktionsauslastung und Lieferengpässen. Diese Argumente wirken allerdings im Hinblick auf die flaue Nachfrage in Europa und die kurzfristig zu erwartende Entwicklung der internationalen Märkte zum Jahreswechsel etwas konstruiert und einem Wunschdenken entsprungen.“ Schachinger verweist auf die Entscheidung im amerikanischen Antidumpingverfahren, die neue Zölle für den Import von chinesischen Modulen in die USA vorsehen. Das wirkt sich derzeit noch drastisch auf den Weltmarkt und die Nachfrage in den USA aus. Für die europäischen Hersteller ist das eine Steilvorlage, sich mehr Marktanteile zu sichern. Immerhin registriert PV Xchange seit Oktober einen Preisrückgang um 4,9 Prozent für Standardmodule der führenden Hersteller. Sie werden derzeit mit durchschnittlich 39 Eurocent pro Watt gehandelt. (su)
Wie die Preisentwicklung bei den effizienten Modulen aussieht und was für das kommende Jahr zu erwarten ist, lesen Sie im zweiten Teil der Serie.