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Ökostrombranche in Tschechien besorgt

Verbände in Tschechien warnen davor, dass Betreiber von Ökostromanlagen in die Insolvenz rutschen. Sie rufen nun die EU-Kommission um Hilfe an, da die Vergütungen für nächstes Jahr ausbleiben könnten. Das Vergütungssystem des Landes ist noch nicht von der EU genehmigt.

Der Photovoltaikverband Czepho sowie die Allianz für Eigenstromversorgung haben deswegen in Brüssel vorgesprochen. Hintergrund ist, dass die tschechische Regulierungsbehörde angekündigt hatte, keine Vergütungen auszuzahlen, falls die EU diese nicht als regelkonform anerkannt werden. Das Vergütungssystem habe aber noch nicht das Genehmigungsverfahren der EU-Kommission durchlaufen. Die entsprechende Gesetzesverordnung sei aber als konform anerkannt, halten die Branchenverbände entgegen. Für die Regulierungsbehörde scheint das aber nicht auszureichen.

22.000 Solaranlagenbesitzer betroffen

Durch das Ausbleiben der Vergütungszahlungen würde vielen Anlagenbetreibern die Pleite drohen, argumentieren die Verbände. Betroffen sind neben Photovoltaik- auch Windkraft-, Wasser- und Biogasanlagen, die zwischen 2006 und 2012 ans Netz gegangen sind. Nach Angaben des Verbands sind aber in 22.000 von 25.000 Fällen Betreiber von Photovoltaikanlagen betroffen.

Die tschechischen Verbandsvertreter trafen sich aus diesem Grund mit Vertretern der EU-Wettbewerbskommission in Brüssel, um ihr Anliegen vorzutragen. Spätestens Anfang Januar 2016 müsste dafür eine Lösung gefunden werden. „Die EU-Kommission muss sich die Lage in Tschechien schnell anschauen, bevor laufende Ökostromprojekte geschädigt werden“, sagt Czepho-Chefin Veronica Hamáčková. Die aufgenommenen Kredite des Ökostromsektor belaufen sich demnach auf rund 5,6 Milliarden Euro und die müssten weiter bedient werden. (N. Petersen)