Demnach braucht das im EEG bereits verankerte Ausbauziel von 65 Prozent bis 2030 nun ein verbindliches Zeit- und Mengengerüst. Zudem seien die Mengenziele sowie Ausbaugeschwindigkeiten deutlich zu erhöhen. Neben technologieübergreifenden Anpassungen wie der Stärkung der Eigenversorgung von Privatpersonen und Unternehmen werden in dem Papier auch nötige Änderungen der Rahmenbedingungen wie für die einzelnen Erneuerbare-Energie-Technologien adressiert. Um eine Verfehlung der Klimaziele und eine Ökostromlücke zu vermeiden, müsse das Ausbautempo der erneuerbaren Energien deutlich erhöht werden.
Erneuerbare schaffen 400.000 neue Jobs
Sowohl Photovoltaik als auch Wind sollten beschleunigt ausgebaut werden. Die Ausbauziele sollten auf 75 Prozent statt 65 Prozent im Jahr 2030 erhöht werden. „Dafür sind jährliche Zubaumengen von 9,8 Gigawatt Photovoltaik und 5,9 Gigawatt Wind an Land sowie 25 Gigawatt Offshore über den gesamten Zeitraum nötig“, sagt Professorin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Das sei ein echtes grünes Konjunkturprogramm, das bis zu 400.000 neue Jobs schaffen könne.
„Das Konjunkturpaket muss nachjustiert werden: nur 38 Prozent der knapp 130 Milliarden Euro werden für Klimaschutz und Energiewende fließen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, mahnt Kemfert. Katharina Reuter, Geschäftsführerin der Initiative Unternehmensgrün fordert, dringend den Eigenverbrauch von selbst erzeugter Energie im Unternehmen entlasten. Ein erster Schritt sei die Abschaffung der EEG-Umlage für Eigenverbrauch. Das Positionspapier zur EEG-Novelle finden Sie hier. (nhp)
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