Die britische Energieministerin Amber Rudd hat ein Batteriespeicherprojekt im britischen Leighton Buzzard eröffnet. Nach Angaben von Younicos handelt es sich um Europas größtes Projekt dieser Art. Es kann zehn Megawattstunden Strom speichern.
Die Unternehmen S&C Electric Europe, Samsung SDI und Younicos aus Berlin haben ein Speichersystem am Umspannwerk von UK Power Networks gebaut. Der Großspeicher verfügt über sechs Megawatt Leistung und einer Kapazität von zehn Megawattstunden. Zum Vergleich: Der Speicher der Wemag in Schwerin verfügt nur über fünf Megawatt Leistung sowie fünf Megawattstunden Kapazität.
Das Projekt hat Networks zufolge zwei Ziele: Es untersucht, inwieweit Batterien den Kohlendioxidausstoß im Rahmen des UK-Carbon-Plan der britischen Regierung senken können. Zudem spare der Speicher sechs Millionen Pfund (rund 7,5 Millionen Euro) an sonst benötigten Netzverstärkungsmaßnahmen. Investitionen in Transformatoren, Kabel und Stromleitungen werden so – wenn überhaupt – erst später fällig. „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit von Stromspeicherung zu untersuchen und zu verbessern“, sagte Ben Wilson, Manager bei UK Power Networks. „Mit einer eigens entwickelten Plattform können wir die zahlreichen Systemdienstleistungen, die der Speicher bietet, optimieren und verwalten.“
Projekt läuft drei Jahre
Der Hauptlieferant des Projekts ist S&C Electric Europe. Er verdient 18,7 Millionen Pfund (rund 23,5 Millionen Euro), der Hauptsitz des US-Unternehmens liegt in Chicago. Younicos lieferte die Software und sorgt damit für eine Integration aller Komponenten ins britische Stromnetz. Einerseits werden Lastspitzen verschoben, andererseits stabilisiert der Batteriepark durch bereitgestellte Regelleistung das Netz. Und das effizienter als konventionelle thermische Kraftwerke.
Das Pilotprojekt läuft insgesamt vier Jahre von Januar 2013 bis Dezember 2016. Der britische Regulator Ofgem erhielt 13,2 Millionen Pfund (rund 16,5 Millionen Euro) Unterstützung aus dem Low Carbon Networks Fund. (nhp)