Strom aus Diesel zu gewinnen, ist oft noch die günstigste Variante für Inseln und Inselstaaten. Die Firma One-Shore Energy will das für eine griechische Insel ändern. Ein Modell im Athener Zoo läuft bereits.
Die Stromerzeugung auf griechischen Inseln – wie auch auf vielen allen anderen Inseln weltweit – ist nicht ans Verbundnetz angeschlossenen. Strom wird fast ausschließlich mit Dieselgeneratoren erzeugt. Der Kraftstoff wird dabei aufwendig mehrmals im Monat mit Tankschiffen auf die Inseln transportiert. Griechenland kostet das jährlich rund 700 Millionen Euro an Subventionen. „Nun gilt es erneuerbare Energiekonzepte, die Kosten einsparen, auf den Inseln in die Tat umzusetzen“, sagt Philipp Kunze, Geschäftsführer bei One-Shore Energy mit Sitz in Berlin. „Denn Griechenland nimmt heute schon auf dem Gebiet Forschung zur innovativen Inselstromversorgung weltweit eine Führungsrolle ein“, erklärt Kunze.
100-prozentige Netzstabilität
Der Zoo in Athen profitiert bereits von einer hybriden Energieversorgung. Das Unternehmen One-Shore betreibt zusammen mit SMA eine PV-Diesel-Hybrid-Anlage. Das Modellprojekt zeigt, was demnächst an Orten ohne oder mit eingeschränktem Zugang zum zentralen Stromnetz möglich sein könnte. „Die neue Energieerzeugungsanlage reduziert den Kohlendioxidausstoß um bis zu 40 Prozent reduzieren und gewährleistet eine 100-prozentige Netzstabilität“, verspricht Volker Wachenfeld, zuständiger Manager bei SMA. Die Energieerzeugungsanlage in Athen ist laut Unternehmensangaben im Rahmen der Exportinitiative Renewable Energy Solutions Programme (RES) von der deutschen Energie-Agentur gefördert und vom Bundeswirtschaftsministerium co-finanziert.
Hintergrund: Der Fuel Save Controller vom Wechselrichterhersteller SMA kombiniert Dieselgeneratoren mit Photovoltaikanlagen und reduziert den Dieselverbrauch dadurch. So können bis zu 60 Prozent der Generatorleistung mit Photovoltaik ergänzt werden. „Der SMA Fuel Save Controller baut eine Brücke zwischen den Welten der fossilen und der erneuerbaren Energie und erschließt neue Geschäftsfelder für Solarunternehmen“, urteilt die Jury des Intersolar-Awards in diesem Jahr. Dieses Potential lässt sich durch modulare Erweiterung und Einsatz von Batterien weiter steigern. (nhp)