Die Umweltbank hat einen weiteren Finanzierungsvertrag für einen förderfreien Solarpark auf Basis eines Stromliefervertrags, englisch abgekürzt PPA, abgeschlossen. Der Solarpark Barth 5 westlich von Stralsund leistet 8,8 Megawatt.
Der Solarpark wurde von Baywa r.e. gebaut und ist derzeit die größte Anlage in Deutschland, die gänzlich ohne EEG-Förderung auskommt. Der erzeugte Strom wird über einen fünfjährigen Stromabnahmevertrag mit der Tochter BayWa r.e. Clean Energy Sourcing vermarktet. Das Projekt wird langfristig mit einer Kreditlaufzeit von 20 Jahren durch die Umweltbank finanziert. Der Solarpark Barth 5 sei ist der Beginn einer neuen Ära förderfreier Photovoltaikanlagen in Deutschland, sagt Benedikt Ortmann, Geschäftsführer bei Solar Projects von Baywa r.e.
Bereits während des Baus des Solarparks Barth III auf dem Gelände des Ostseeflughafens Stralsund-Barth im Jahr 2016 hat Baywa die für 2019 geplanten Solarparks Barth IV-VI entsprechend vorausschauend geplant. So wurden beispielsweise die Kabel für die neuen Parks gleich mit in den Kabelgraben von Barth III verlegt und die Kosten entsprechend umgelegt, Barth 5 als einer der drei neuen Solarparks auf dem Ostseeflughafen und der erste, der realisiert wurde.
2020 sind PPA-Projekte mit über 100 Megawatt geplant
Das innovative Kreditprodukt hatte die Umweltbank auf der Intersolar 2019 vorgestellt. Es ermöglicht deutschlandweit die standardisierte Finanzierung von neu errichteten Freiflächenanlagen über einen langfristigen Stromliefervertrag. Der entsprechende Kredit kann eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren haben.
Durch die starke Nachfrage nach PPA-Projekten sieht sich die Umweltbank in ihrer Strategie bestätigt, ein spezielles Finanzierungskonzept anzubieten. „In diesem Jahr rechnen wir damit, rund zehn PPA-Projekte mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt zu finanzieren“, erläutert André Hückstädt, Leiter der Abteilung Energie und Infrastruktur bei der Umweltbank. Für 2020 gebe es Planungen für PPA-Projekte von insgesamt weit über 100 Megawatt Leistung.
Neuer PPA-Mustervertrag entwickelt
Die Umweltbank hat zudem gemeinsam mit der Rechtsanwältin Margarete von Oppen von der Kanzlei Arnecke Sibeth Dabelstein einen PPA-Mustervertrag für Photovoltaikprojekte auf der Freifläche entwickelt. Der Vertrag sei im direkten Austausch mit mehreren Marktakteuren wie Stromlieferanten und Stromabnehmern entstanden. Ihre Anregungen und Anforderungen wurden bei der Erstellung des Mustervertrags berücksichtigt, teil die Umweltbank mit. (nhp)
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