Die Solarbranche in der Schweiz vermeldet einen guten Start zu Jahresbeginn, der nun jedoch durch die Corona-Epidemie infrage gestellt wird. Trotz dieser Risiken herrscht solare Aufbruchsstimmung.
Gemeinsam mit dem Verband der schweizerischen Elektrizitätsunternehmen VSE und dem Bundesamt für Energie BFE organisiert Swissolar jährlich die nationale Photovoltaiktagung. Die diesjährige 18. Ausgabe findet heute und morgen in Lausanne statt. Die Durchführung wurde von den zuständigen Behörden des Kantons Waadt bewilligt, wobei zusätzliche Maßnahmen zum Schutz Teilnehmenden ergriffen wurden
Die Corona-Epidemie ist auch an der Tagung ein beherrschendes Thema. Nach einem für die meisten Marktteilnehmenden erfreulichen Jahresbeginn mit einer steigenden Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in verschiedenen Segmenten waren bald schon Lieferengpässe bei chinesischen Modulen festzustellen. Während sich diese Situation allmählich wieder entspannt, stehen nun Sorgen wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Arbeitskräften im Zentrum.
Mehr Photovoltaik um den Faktor 20
Trotz dieser Sorgen ist die Stimmung gut: Nach den schwierigen Jahren 2015 bis 2018 scheint sich der Markt im vergangenen Jahr wieder erholt zu haben. „Insbesondere ist bei größeren Anlagen auf Mehrfamilienhäusern sowie Industrie- und Gewerbebauten wieder ein Marktwachstum zu verzeichnen“, bestätigt Swissolar-Chef Davis Stcikelberger. Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass die Frist bis zur Auszahlung der Einmalvergütung auf unter ein Jahr gesunken sei und so die Sicherheit für Investoren verbessert wurde.
Swissolar zeigt an der Tagung auf, dass es für den Ersatz der fossilen und nuklearen Energien in der Schweiz einen Ausbau der Photovoltaik-Leistung um den Faktor 20 gegenüber heute auf 50 Gigawatt braucht. So kann eine Jahresproduktion von 45 Terawattstunden Solarstrom bis 2050 erreicht werden. „Im Verbund mit den anderen erneuerbaren Energietechnologien, allen voran mit der Wasserkraft sowie mit Speichertechnologien, kann so eine sichere Energieversorgung auch im Winterhalbjahr gewährleistet werden“, sagt Stickelberger. Die dafür nötigen Flächen seien auf unseren Gebäuden vorhanden. (nhp)
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