Unweit der dänischen Grenze soll der derzeit größte Lithiumspeicher Kontinentaleuropas entstehen. Die Betreiber erwarten, dass noch Ende des Jahres der Testbetrieb starten kann.
Der niederländische Versorger Eneco und der japanische Konzern Mitsubishi Corporation haben sich für den Bau des Lithium-Ionen-Batteriespeichers zusammengeschlossen. Sie gründeten das Unternehmen Enspire-Me mit Sitz in Kiel. Das neue Unternehmen wird am Standort Jardelund bei Flensburg ein Speichersystem mit einer Leistung von 48 Megawatt und einer Speicherkapazität von über 50 Megawattstunden bauen. Das Lithiumbatteriekraftwerk steht dabei unmittelbarer neben einem Windpark. Das Batteriesystem inklusive der Wechselrichter und Managementsystem liefert demnach die Firma NEC Energy Solutions.
Die Landesregierung wird sich an einem Teilprojekt im Rahmen eines Forschungsvorhabens mit einer Förderung von rund zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE, beteiligen. Enspire-Me will mit dem Bau des Batteriesystems schon im Juni 2017 beginnen und hofft, Ende 2017 mit den ersten Tests zu starten. „Mit dem Pilotprojekt ist es möglich, den Stromverbrauch von rund 5.300 Haushalten für einen kompletten Tag zu sichern“, sagt Robert Habeck (Grüne), Energiewendeminister in Schleswig-Holstein. Er sieht das Bundesland auf einem guten Weg, Strom aus Windkraftanlagen, der derzeit noch nicht in die Netze eingespeist werden kann, nutzbar zu machen und so die Stromerzeugung aus fossil betriebenen Kraftwerken weiter zu reduzieren.
Die Investoren von Enspire-Me hätten sich bewusst für den Standort entschieden. Die Gründe seien die unmittelbaren Nähe zu zahlreichen Wind- und Solarparks sowie der vorhandenen Netzinfrastruktur. Übertragungsnetztreiber Tennet betreibt in der Nähe ein Höchstspannungsumspannwerk. Das garantiere gute Bedingungen für die geplanten Forschungsuntersuchungen und den späteren kommerziellen Betrieb des Speichers, heißt es in einer Mitteilung. (nhp)
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