Die Netzbetreiber gehen davon aus, dass bis 2035 der Stromverbrauch steigen wird. Entsprechend muss auch der Ausbau der Photovoltaik – und der anderen Erneuerbaren – schneller gehen als bisher.
Die Netzbetreiber erwarten, dass sich die installierte Photovoltaikleistung in Deutschland bis 2035 im Vergleich zum derzeitigen Stand mehr als verdoppelt. Das geht aus dem aktuellen Szenariorahmen für den Netzausbau hervor, den die Bundesnetzagentur gerade zur Konsultation veröffentlicht hat. Das Papier ist die Grundlage, auf der der Plan für den zukünftigen Netzausbau basiert.
Drei Szenarien gerechnet
So sind derzeit nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) knapp 50 Gigawatt Solarstromleistung installiert. Die Netzbetreiber gehen bei ihren Prognosen für den Ausbau von drei Szenarien aus. Grundlage ist dabei das Ziel, im Jahr 2030 den Ökostromanteil am Verbrauch auf 65 Prozent zu steigern. Danach hängt es vom weiteren Ziel ab, wie sich der Zubau entwickelt. So haben die Netzbetreiber mit einem Ökostromanteil von 85, 90 oder 95 Prozent bis 2050 gerechnet.
Stromverbrauch steigt
Selbst um das geringste dieser drei Ausbauziele zu erreichen, ist schon im Jahr 2035 eine Solarstromleistung von 112 Gigawatt notwendig. Um den Stromverbrauch im Jahr 2035 in Deutschland zu 95 Prozent mit Erneuerbaren zu stemmen, steigt die installierte Solarstromleistung sogar auf 128 Gigawatt. Die Netzbetreiber haben dabei sowohl den Kohleausstieg als auch die Sektorkopplung berücksichtigt. Denn klar ist, dass der Stromverbrauch aufgrund der Elektrifizierung der Wärmeversorgung und des Verkehrssektors von 585,2 Terawattstunden im Jahr 2016 auf Werte zwischen 637,5 und 728,9 Terawattstunden im Jahr 2035 zunehmen wird.
5,2 Gigawatt pro Jahr sind notwendig
Würde dieses Szenario eintreten, müsste der Ausbau der Photovoltaik aber kräftig zulegen. Denn selbst für das Erreichen des 85-Prozent-Ziels ist dann ein durchschnittlicher Zubau von 4,13 Gigawatt pro Jahr notwendig. Um 95 Prozent des Stromverbrauchs mit Erneuerbaren zu decken, muss der Zubau sogar auf 5,2 Gigawatt pro Jahr ansteigen. (su)
Den Szenariorahmen zur Konsultation finden Sie auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.
Zum weiterlesen:
Solardeckel weiterhin bei 52 Gigawatt
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