Das zeigt eine aktuelle Analyse des Technologiekonzerns Wärtsilä. Die Auswirkungen zeigen sich im letzten Monat sogar noch deutlicher: Die Kohleerzeugung brach zwischen dem 10. März und dem 10. April um fast ein Drittel (29 Prozent) gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 ein und machte nur noch zwölf Prozent der gesamten Erzeugung in der EU und im Vereinigten Königreich aus. Im Gegensatz dazu lieferten erneuerbare Energien fast die Hälfte (46 Prozent) der Erzeugung.
Das entspricht einem Anstiegt um acht Prozent gegenüber 2019. „Was wir heute sehen können, ist, wie unsere Energiesysteme mit viel mehr erneuerbarer Energie zurechtkommen“, betont Wärtsilä-Manager Björn Ullbro, der für das Energiegeschäft in Europa und Afrika zuständig ist. „Wir sehen ein Ausmaß an erneuerbarer Elektrizität, von dem einige glaubten, dass es zu einem Zusammenbruch der Systeme führen würde, aber das ist nicht der Fall – tatsächlich kommen aber alle gut damit zurecht.“
Beispielloser Rückgang an Emissionen
Insgesamt ist die Stromnachfrage auf dem gesamten Kontinent aufgrund von Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 um ein Zehntel auf den niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gesunken. Das Ergebnis ist ein beispielloser Rückgang der Kohlenstoffemissionen aus dem Stromsektor. Die Analyse stammt aus dem Wärtsilä Energy Transition Lab.
Sie soll den politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit helfen, die Auswirkungen von Covid-19 auf die europäischen Strommärkte zu verstehen und zu analysieren. Ziel sei, den Übergang zu 100 Prozent erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Das Lab-Tool liefert detaillierte Daten über Stromerzeugung, Nachfrage und Preisgestaltung für alle 27 EU-Länder und das Vereinigte Königreich und kombiniert Entso-E-Daten der Übertragungsnetzbetreiber in einer Plattform. (nhp)
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