Das Fraunhofer IWES und ABO Wind haben zusammen ein Planungstool für Kommunen und Energieversorger entwickelt. Es rechnet den optimalen Mix aus erneuerbaren Energien und Speichern für einen konkreten Standort aus.
Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel hat zusammen mit dem Wiesbadener Projektentwickler ABO Wind ein neues Planungstool entwickelt. Mit ihm sei es möglich, einen optimierten Mix aus erneuerbaren Energien und Stromspeicher für einzelne Standorte oder Regionen konkret zu ermitteln, versprechen die Entwickler. Sie nutzen dazu Angaben über die Potenziale der erneuerbaren Energien an einem bestimmten Standort und bringen dies zusammen mit den benötigten Speicherkapazitäten. „Neu ist die lastganggerechte Simulation des Stromverbrauchs sowie der Stromerzeugung für bestimmte Standorte“, erklärt Jörg Wirtz, Projektleiter von ABO Wind. „So kann die Software ein Modell für einen stündlich genauen, lastganggerechten Mix aus erneuerbaren Energien für den jeweiligen Standort erstellen.“
Nicht an der Realität vorbei planen
In die Berechnung gehen aber nicht nur die Technologien, deren Erträge, die notwendigen Speicher und der Lastgang ein, sondern auch die Stromgestehungskosten und die Bilanz der Treibhausgasemission der verschiedenen erneuerbaren Energien. Mit der Software wollen die Entwickler in Kassel und Wiesbaden vor allem den Kommunen und Energieversorgern helfen, ihre Potenziale beim Ausbau der erneuerbaren Energien auszuschöpfen. Denn damit ist es möglich, die Planung und den Bau von konkreten Anlagen an den Bedarf und die Potenziale vor Ort anzupassen. „Die Optimierung des Mixes aus erneuerbaren Energien und Stromspeichern kann wirtschaftlich oder ökologisch für Inselnetze und netzgekoppelte Systeme erfolgen“, erklärt Matthias Puchta, Projektleiter am Fraunhofer IWES. „Das Tool unterstützt alle gängigen Speichertechnologien und kann leicht um weitere Technologien erweitert werden.“
In Zukunft für alle Bundesländer verfügbar
Bisher ist die Software zwar nur auf das Bundesland Hessen, also der Heimat des Fraunhofer IWES und von ABO Wind, anwendbar. Doch da die Software modular aufgebaut ist, könne sie in Zukunft auf auf andere Bundesländer angewendet werden. Dazu müssen die Softwareentwickler aber noch die konkreten Daten für die einzelnen Standorte in der Bundesrepublik einsammeln und als Ausgangswerte hinterlegen. (su)